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Die meisten Patienten würden ihr Krankenhaus weiterempfehlen

Die meisten Patienten würden ihr Krankenhaus weiterempfehlen

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Foto: WR/Franz Luthe
Im Schnitt würden 82 Prozent der stationär Behandelten ihr Krankenhaus weiterempfehlen. Das zeigt eine Umfrage von drei großen Krankenkassen. Doch es gibt auch starke Abweichungen. Die privat betriebene Helios Klinikum in Duisburg etwa rangiert ganz unten.

Düsseldorf. 

Die Arbeit der meisten Krankenhäuser in der Rhein-Ruhr-Region wird von den Patienten unter dem Strich gut bewertet. Das hat die jährliche Versichertenbefragung der Krankenkassen AOK, Barmer GEK und hkk ergeben, die gemeinsam mit der „Weissen Liste“ (Link siehe unten) erhoben wird. Ausgewertet wurden 86.000 Patientenurteile zu 149 Krankenhäusern des Rheinlands und des westlichen Ruhrgebiets.

„Im Durchschnitt wird die Leistung gut bewertet. Aber es gibt auch Häuser, die von unseren Versicherten grottenschlecht gesehen werden“, erklärte AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann. Die Unterschiede insbesondere in der Kategorie „Weiterempfehlung“ seien enorm. So gebe es viele Kliniken, die bei der Zufriedenheit deutlich unter dem bundesweiten Schnitt von 82 Prozent blieben.

Beste Bewertung für drei konfessionelle Krankenhäuser

Zu den Krankenhäusern, die in allen Kategorien wiederholt beste Noten erhielten, gehören die beiden konfessionellen Krankenhäuser in Essen-Werden, die Ruhrlandklinik Essen und die Paracelsus-Klinik in Düsseldorf-Golzheim. Viel Zustimmung erfährt diesmal auch die Unfallklinik Duisburg.

Die durchweg schwächsten Bewertungen bekamen dagegen das Helios Klinikum Duisburg und das Evangelische Krankenhaus Oberhausen. Das Klinikum Philippus­stift in Essen gehört ebenfalls zum unteren Drittel, hat sich jedoch gegenüber früheren Befragungen deutlich gesteigert. So stieg der Zufriedenheitswert der Patienten allein in der Kategorie „Weiterempfehlung“ um fünf Prozent. Auch das Sana Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim gehört zu den Häusern, die ein eher schwaches Ergebnis erzielten, doch die AOK hob hier immerhin Verbesserungen in allen Kategorien hervor.

Krankenhausumfrage soll Patienten zu Transparenz verhelfen

„Wir erheben die Daten, damit sich in den Kliniken etwas verändert“, erklärte Mohrmann. Wer ein Auto kaufe, könne sich heute rundherum über jedes Detail informieren, beim Krankenhausbesuch dagegen tappten viele Patienten noch immer im Dunkeln. „Wir wollen die Transparenz in der Versorgung für unsere Versicherten erhöhen“, erklärte der AOK-Vorstand. Die Krankenkassen würden die Umfrageergebnisse mit Kliniken und einweisenden Ärzten diskutieren. Versorgungsverträge könne man dagegen auf Basis solcher persönlichen Erfahrungsberichte nicht kündigen, so Mohrmann.

Die Krankenkassen befragen einmal pro Jahr Patienten, die mindestens zwei Nächte in einer Klinik verbracht haben, zu vier Kategorien: „Weiterempfehlung“, Ärztliche Versorgung“, „Pflegerische Betreuung“ und „Organisation/Service“. Als Königsdisziplin gilt die „Weiterempfehlung“, weil dort vom Patienten in der Gesamtschau der Behandlungserfolg mit dem unfreundlichen Pfleger, der Liegezeit auf dem Flur oder dem lauwarmen Essen abgewogen wird.

Hier geht’s zur „Weissen Liste“

Gelistet werden nur Kliniken mit mindestens 75 Beurteilungen. Geburtsfälle, besondere Pflegebedürftigkeit oder Patienten mit tödlichen Diagnosen werden von den Kassen nicht einbezogen.

Auffällig laut AOK: Die Mehrzahl der Häuser, die bereits im Vorjahr zur Spitze zählten, konnte ihre herausragenden Ergebnisse bestätigen. Dies sei ein Hinweis, dass hausintern kommuniziert werde, dass die ärztliche Leistung nur ein Baustein der gesamten Patientenversorgung sein kann. Für das Gesamtempfinden des Krankenhausbesuchs seien Information, Umgang, Organisation, Sauberkeit oder Essen ebenso wichtig.