Veröffentlicht inPanorama

WDR2 bat um Selfies aus dem Stau

WDR2 bat um Selfies aus dem Stau

Steffi Neu-klBC--656x240@DERWESTEN.jpg
Foto: NRZ
WDR2 setzt die Verkehrskampagne fort. Am Donnerstag rief die Hörfunk-Welle ihr autofahrendes Publikum in der Morgensendung dazu auf, Selfies aus dem Stau zu mailen. Die Aktion mag ein toller Marketing-Gag sein. Allerdings ist sie nicht ganz unumstritten.

Köln. 

WDR2 hat seine autofahrende Hörerschaft gestern dazu aufgerufen, Selfies im Stau zu machen und an die Radio-Welle zu mailen.

WDR2 war sich bewusst, dass bei der Foto-Aktion juristische Fallstricke lauern. Steffi Neu, Moderatorin der Frühsendung von fünf bis zehn Uhr morgens, wies darauf hin, dass Autofahrer nur dann fotografieren dürfen, wenn der Motor aus ist. Eine Alternative sei, Beifahrer knipsen zu lassen: „Sonst kann es gefährlich werden oder Knöllchen geben.“

Die Internet-Redaktion „www. wdr2.de“ dokumentierte postwendend etliche Portäts mehr oder weniger genervter Stau-Opfer.

Staus jenseits der Autobahn melden

Die Foto-Aktion fand lediglich gestern statt.

Allerdings nutzt WDR2 schon seit Tagen das massenwirksame Thema Stau zum Sender-Marketing. Erst bewarb der Sender seine Verkehrsnachrichten mit dem Hinweis „Echtzeitmessung“ nebst Angabe der vermutlichen Verzögerung. Dann riefen WDR2 sein Publikum auf, Staus jenseits der Autobahnen zu melden.

Hörfunk-Chefredakteurin Angelica Netz versucht offensichtlich, die WDR-2-Hörerzahl im Hinblick auf die anstehende Markt-Analyse weiter nach oben zu treiben. Zuletzt erreichte WDR tagsüber stündlich 1,118 Millionen Hörer – Tendenz steigend. Marktführer ist allerdings Radio NRW. Der Mantelsender der Lokalradios bediente 1,633 Millionen Hörer pro Stunde.