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Wandern für Anfänger – Tipps für Ausrüstung und Routen

Wandern für Anfänger – Tipps für Ausrüstung und Routen

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Bildnummer: 53780701 Datum: 20.01.2010 Copyright: imago/imagebroker Bergsteigerin auf dem Adolf-Munkel-Weg, Naturpark Puez-Geisler, Dolomiten, Südtirol, Italien, Europa Reisen kbdig xkg 2010 hoch Highlight model released Symbolfoto Adige Adolf Adolf-Munkel-Weg aktiv aktive aktiver aktives Aktivität Aktivitäten Aktivitaet Aktivitaeten Alto am außen Außenaufnahme auf aussen Aussenaufnahme Aussenaufnahmen bei Berg Berge bergig bergige bergiger bergiges Berglandschaft Berglandschaften Bergsteiger Bergsteigerin Bolzano Bozen dem Dolomiten draußen draussen ein eine einer eines eins einzeln einzelne einzelner einzelnes europäisch europäische europäischer europäisches Europa europaeisch europaeische europaeischer europaeisches Frau Frauen Freizeit Freizeitaktivität Freizeitaktivitäten Freizeitaktivitaet Freizeitaktivitaeten Freizeitbeschäftigung Freizeitbeschäftigungen Freizeitbeschaeftigung Freizeitbeschaeftigungen Fremdenverkehr Gebirge gehen gehend gehende gehender gehendes geht Geisler Italien italienisch italienische italienischer italienisches läuft laeuft Landschaft Landschaften laufen laufend laufende laufender laufendes Leute Mensch Menschen Munkel Natur Naturpark Naturparks Outdoor Person Personen Pfad Pfade Puez Puez-Geisler Reiseverkehr Südeuropa Südtirol sportlich sportliche sportlichen sportlicher Stöcke Stock Stoecke Suedeuropa Suedtirol Tag Tage Tageslicht tagsüber tagsueber Tourismus Tourist Touristen Touristik Touristin touristisch touristische touristischer touristisches Urlauber Wanderer Wanderin Wanderinnen wandern wandernde wandernder wanderndes Wanderstöcke Wanderstock Wanderstoecke wandert Wanderung Wanderungen Wanderweg Wanderwege Weg Wege weiblich weibliche weiblicher weibliches Bildnummer 53780701 Date 20 01 2010 Copyright Imago image broker Mountaineer on the Adolf Munkel Way Natural Park Puez Geisler Dolomites South Tyrol Italy Europe Travel Kbdig xkg 2010 vertical Highlight Model released Symbolic image Adige Adolf Adolf Munkel Way active a Foto: imago
Wer auf Schusters Rappen in der Natur unterwegs ist, benötigt nicht nur die passende Ausrüstung. Neben der genauen Planung der Wanderroute sollte man auch die persönliche Fitness richtig einschätzen. Experten der Mülheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins geben Tipps für den Einstieg.

Mülheim. 

Unser Leben wird immer schneller: Wir kommen schneller von A nach B, informieren uns schneller, regen uns schneller auf. Grund genug, sich in der Freizeit mal ein bisschen zu verlangsamen. Und die Wanderschuhe zu schnüren.

Mit der richtigen Vorbereitung wird eine Wanderung nämlich zum ultimativen Seelenbalsam, und sogar die Füße können den Tag unbeschadet überstehen.

Die richtigen Schuhe

„Zuerst einmal sollte man sich fragen: ‚Habe ich die passenden Schuhe dafür?’“, sagt Michael Cremer, Vorsitzender der Mülheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins. Für unterschiedliche Anforderungen gibt es – unterschiedliche Schuhe: So haben manche Modelle eine biegsame Sohle – sie sind für leichte Wanderungen geeignet. Für mittelschwere Bergtouren wählt man einen Schuh mit einer weniger flexiblen, dickeren Sohle, der vorne mit einer Kappe geschützt ist.

Hochalpine Schuhe verfügen über eine spezielle gummierte Sohle, „die sich selbst nachschleift“, wie Cremer erklärt. Unabhängig von der geplanten Tour sollten die Wanderschuhe knöchelhoch sein und ein ordentliches Profil haben, so die Wanderexperten. Wer schlechtes Wetter nicht scheut, sollte darauf achten, dass die Wanderschuhe wasserdicht sind, denn: „In feuchten Socken bekommt man schneller Blasen“, so Birgitta Hetmann, die beim Alpenverein ebenso wie ihr Kollege Thorsten Zang mit dem Thema Wandern betraut ist. Vor einem Schuhneukauf gilt: am besten im Fachhandel beraten lassen.

Die richtige Kleidung

Das weite Feld der Outdoor-Bekleidung sei mittlerweile ein „Wahnsinnsgeschäft“, so Cremer. Dennoch reichten für Wanderanfänger eine wetterbeständige Jacke und ganz normale, bequeme Kleidungsstücke, wie zum Beispiel Jeanshosen, vollkommen aus. Geht die Tour ins Gebirge oder dauert länger, sollten auch Wandersocken nicht fehlen, sagt Thorsten Zang. „Die sind zwar etwas teurer, sitzen aber gut.“ Birgitta Hetmanns Geheimtipp: „Seidenstrümpfe unter den dickeren Wandersocken tragen – da scheuert dann nichts mehr.“

Das richtige Gepäck

„Bevor man mit einem Navigationsgerät hantiert, sollte man wissen, wie Karte und Kompass funktionieren“, sagt Michael Cremer. Ein Handy könne kaputt gehen, keinen Empfang haben, leer sein – die heutigen Karten seien hingegen sogar bei Regen benutzbar. In den Rucksack, den man vorher übrigens probetragen sollte, um sicherzugehen, dass er gut sitzt und nicht scheuert, gehört außerdem ein Erste-Hilfe-Set. „Zusätzlich sollte man eine gute Bandage und die Rettungsfolie aus dem Auto einpacken – die wiegt ja nichts“, so Cremer. Denn falls jemand umknickt und nicht mehr weiterlaufen kann, kühlt er bei entsprechendem Wetter schnell aus.

Auch Getränke und eine Kleinigkeit zu essen, sowie bei unsicherer Witterung Regensachen, sollten mitgenommen werden.

Von Wanderstöcken rät Birgitta Hetmann allerdings ab: Der richtige Umgang mit den Stöcken will nämlich gelernt sein. Viele würden sich zu sehr auf die Hilfsmittel verlassen, dabei sollten sie erstmal lernen, ohne Stöcke das Gleichgewicht zu halten.

Der richtige Zeitpunkt

Nicht um jeden Preis sollte man am einmal gewählten Termin für die Wanderung festhalten, wenn es in Strömen gießt oder hochsommerlich heiß ist. So sollten beispielsweise Personen, die unter Kreislaufproblemen leiden, Wanderungen bei Hitze vermeiden. „Man kann eigentlich bei jedem Wetter wandern“, sagt Michael Cremer. Doch gerade wer Kinder mitnehmen möchte, sollte bedenken: „Man kann da einiges kaputt machen“. Denn wer Kinder zu Touren durch Kälte und Nieselregen treibt, legt den Grundstein für eine tiefe und möglicherweise lebenslange Abneigung gegen das Wandern.

Die richtige Route

Die Route richtet sich in erster Linie nach der eigenen körperlichen Konstitution. „Eine Strecke von 20 Kilometern ist für viele nicht einschätzbar, mit dem Auto ist das ja ein Klacks“, sagt Birgitta Hetmann. Anfänger sind daher mit ebenerdigen Strecken von acht bis zehn Kilometern erst einmal gut bedient. Denn als Faustformel gilt: Man schafft etwa vier Kilometer pro Stunde, mit kleinen Kindern ungefähr halb soviel. Kommen Steigungen hinzu, wird man nochmals langsamer: Etwa 300 Höhenmeter können so in etwa pro Stunde zurückgelegt werden. Ungefähr nach der Hälfte der Tour sollte man sich Zeit für eine Pause nehmen, bei Wanderungen im Gebirge oder Wanderungen mit Kindern muss natürlich öfter pausiert werden. Für die gesamte Wanderung gilt außerdem: auf befestigten Wegen bleiben und Reitwege meiden! „Sobald es lehmiger oder rutschiger wird, ist das nicht Jedermanns Sache“, so Thorsten Zang, „manche schmalen Trittpfade können bei entsprechendem Wetter recht fluffig werden“.

Das richtige Programm

Wer Kinder mitnimmt, sollte seinen Ehrgeiz zu Hause lassen. „Kinder brauchen Spielpausen. Mit ihnen geht es nicht ums Kilometer-Reißen“, so Cremer. Halbtagestouren seien mit Kindern ab sechs Jahren durchaus machbar, ab acht aufwärts seien sie sogar meist fitter als die Eltern, „doch wenn die sagen: ‚Ich kann nicht mehr’ ist das ein klares Signal für: ‚Mir ist langweilig’.“ Hilfreich ist es dann, wenn mehrere Kinder dabei sind und man sich vorher Gedanken über geeignete Spiele und Geschichten gemacht hat.