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Vermisstes Paar: Ermittler hoffen auf Hinweise aus Menden

Vermisstes Paar: Polizei hofft auf Hinweise aus Menden

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Foto: Gendarmerie de la Sarthe
Die Ermittlungen nach dem Hausbrand bei Le Mans laufen auf Hochtouren. Die Gendarmerei setzt jetzt auf Bekannte des Paars in Menden.

Menden/Le Mans. 

Im Vermisstenfall Eitel Brandenburg und Elisabeth Hömke laufen die Ermittlungen bei der französischen Polizei auf Hochtouren. Während die Gendarmerie des Départements Sarthe auf die Ergebnisse einer DNA-Analyse wartet, setzt sie auf Hinweise aus der alten Heimat des Mendener Paars. Alte Freunde und Bekannte reagieren schockiert auf die Nachricht. Das Haus des Paares war am Donnerstag in Flammen aufgegangen. Seither sind beide verschwunden.

In großer Sorge hoffen beispielsweise ehemalige Freunde und Arbeitskollegen bei KME und Real auf eine gute Wendung für das einst in Menden tief verwurzelte Paar. Eitel Brandenburg stammt aus Lendringsen. Er war jahrelang Boxer für den SV Menden. Der 73-Jährige war nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern auch wegen seiner offen Art beliebt. Respekt bescherte ihm auch sein Engagement als Betriebsrat.

Betroffen schilderte gestern etwa Dieter Kraus, der Jahrzehnte bei Schmöle und KME gearbeitet hat: „Es hat weh getan, was ich in der WP lesen musste. Nicht nur ich hoffe auf einen guten Ausgang.“

Spezialist nimmt DNA-Proben

In Frankreich lassen die Ermittler unterdessen nichts unversucht. Eine Tauchereinheit untersucht eine Wasserstelle in der Nähe des Hauses. Die Ermittler nehmen auch einen Unterstand östlich des Hauses unter die Lupe. „Dort haben wir aber keine Hinweise gefunden“, sagt Oberstleutnant Michèle Defoort von der Polizei im Département Sarthe auf WP-Anfrage. Die Beamten nehmen sich am Dienstag noch einmal das Umfeld der Personen vor. Ein DNA-Spezialist nimmt Knochenproben aus der Asche, um sie mit einer Referenzprobe einer mittlerweile gefundenen Tochter von Brandenburg zu vergleichen. „Die Laboranalyse wird mehrere Tage dauern“, erklärt die Polizei-Chefin.

Eitel Brandenburg hatte lange für sein Landhaus in dem Dörfchen Saint-Georges-de-la-Couée bei Le Mans gespart. Die Ermittler sind sich sicher, dass an mehreren Stellen Feuer gelegt wurde. Luftaufnahmen der Polizei zeigen eine verkokelte Ruine. Die französischen Fahnder fanden am Tatort Reste von Menschenknochen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, betont Defoort.

Die französische Polizei setzt jetzt auf Hinweise aus der Heimat. Jeder, der wertvolle Hinweise könne, sei gefragt. „Sollten das Paar hier auftauchen, sollte man die 110 wählen“, sagt Polizeisprecher Dietmar Boronowski Kreispolizei im Märkischen Kreis.

Dieter Kraus hat Eitel Brandenburg noch genau vor Augen: „Wir haben uns vor gut 20 Jahren so mit Eitel gefreut, dass er sich mit dem Kauf des alten Hauses in Frankreich einen Traum erfüllte und wie sehr ihm das Renovieren Spaß machte. Bei unseren Besuchen haben wir mitbekommen, wie viele Freundschaften Eitel und Elisabeth schnell geschlossen hatten, wie beliebt sie waren.“