Unvorstellbarer Schicksalsschlag für eine Familie in einer kleinen Gemeinde in Schwalmtal am Niederrhein: Erst verstarb ihre kleine Tochter Emely mit zwei Jahren an Krebs. Jetzt sind auch beide Söhne, elf und vier Jahre alt, an Krebs erkrankt. Ein Fußballverein sammelt Spenden für die Familie.

Niederrhein. 

Ein Kind stirbt und seine Eltern, Geschwister und Großeltern glauben, verrückt zu werden. In Dilkrath, einem idyllischen Dorf am Niederrhein, ist einer Familie das eigentlich Unfassbare widerfahren. Und als ob das nicht genug Leid und Schmerz bedeutet hätte, muss die Familie weitere Schicksalsschläge ertragen. Auch die beiden Geschwisterkinder sind erkrankt – an Krebs.

Die traurige Geschichte der Familie Wittelbach rührt die Menschen zu Tränen. Seitdem der Fußballverein „DJK Fortuna Dilkrath“ über seinen jungen Spieler Julian berichtet und auf seiner Internetseite zu Spenden aufruft, leidet eine ganze Gemeinde. „Ich habe jetzt auch Krebs“, habe Julian seinen Mitspielern aus der D-Jugend neulich eröffnet. Das „auch“ bezog sich nicht nur auf seine verstorbene Schwester Emely, die ihrem Krebsleiden im Alter von zwei Jahren erlag.

Ben schien den Krebs schon überstanden zu haben

Bis zu diesem Punkt ist die Geschichte schon traurig genug und jeder, der die Informationen verarbeitet, fragt sich, wie die Eltern es wohl schaffen, stark zu sein. Stark, damit ihr Sohn Julian dem Krebs trotzen kann. Stark, damit die Trauer um ein kleines, zwei Jahre altes Mädchen, nicht den Weg für das Leben danach für immer versperrt. Doch für Familie Wittelbach ist es noch viel, viel schlimmer gekommen.

Wie auf der Internetseite des Vereins „DJK Fortuna Dilkrath“ weiter berichtet wird, ist auch der jüngste Spross der Familie an Krebs erkrankt: „Neben Julian war sehr oft der kleine Bruder Ben mit auf dem Sportplatz. Auch Ben erhielt leider die Diagnose, an Krebs erkrankt zu sein.“

Nach scheinbar überstandenem Krankheitsverlauf im Sommer dieses Jahres und einem damit spürbaren Aufatmen in der ganzen Familie, sei der kleine Ben nach einem Rückschlag (Hirntumor) wieder in die Uniklinik eingewiesen worden, um sich behandeln zu lassen. Als letzter in der unheilvollen, furchtbaren Reihe ist nun auch Julian erkrankt.

„Schönste Nebensache der Welt in den Hintergrund gerückt“

Warum alle drei Kinder an Krebs erkrankt sind, lässt sich nicht beantworten. An Altindustrie und kontaminierten Böden, die zu einer Belastung geführt haben könnten, kann es nicht liegen. Schwerindustrie gibt es im Schwalmtal – Dilkrath ist ein Ortsteil der Gemeinde – nicht. An möglichen Spekulationen wollen sich die Eltern nicht beteiligen.

„Für uns, die Spieler und Trainer der D-Jugend von Fortuna Dilkrath, ist die schönste Nebensache der Welt derzeit in den Hintergrund gerückt. Unser Mitspieler Julian hat Krebs“, teilen die Kicker auf ihrer Homepage mit. Dort erfahren die Besucher, was für ein talentierter Fußballer und vor allem, was für ein netter Junge dieser Julian ist. „Dazu gehört eine immer freundliche Familie Wittelbach, stets mit Oma und Opa als Fans im Anhang auf dem Fußballplatz.“

Spendenkonto eingerichtet

Die Eltern der kranken Kinder müssen und wollen jetzt bei ihren Söhnen sein. Weil der Vater seine kleine Autowerkstatt inzwischen geschlossen hat und auch die Mutter keiner Arbeit nachgehen kann, neigen sich die finanziellen Mittel der Familie dem Ende zu.

Daher appelliert der „DJK Fortuna Dilkrath“ an die Spendenbereitschaft der Menschen. Unter dem Stichwort „Ben und Julian“ hat der Verein ein Spendenkonto eingerichtet: Kontonummer 276584, Bankleitzahl 32050000.