Veröffentlicht inPanorama

Schauspieler Eddi Arent ist im Alter von 85 Jahren gestorben

Schauspieler Eddi Arent ist im Alter von 85 Jahren gestorben

56835794--656x240.jpg
Foto: picture alliance / dpa
Der Schauspieler Eddi Arent ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er bereits Ende Mai im Alter von 88 Jahren in München. Arent wurde mit Edgar-Wallace-Filmen und Karl-May-Verfilmungen bekannt, in denen er meist stocksteife aber komische Rollen spielte.

München. 

Als Schauspieler hat er Millionen Menschen zum Lachen gebracht. Doch er selbst hatte das Lachen verlernt in den letzten Jahren seines Lebens, das es schon lange nicht mehr gut mit ihm gemeint hat. Wie erst Mittwoch bekannt wurde, ist der Komiker Eddi Arent am 28. Mai im Alter von 88 Jahren gestorben. Verarmt, schwer depressiv und dement.

Stocksteif, aber komisch hat man ihn gerne genannt in den 1960er-Jahren. Als Arent seine große Zeit hat. Erst in den vielen Edgar Wallace-Verfilmungen, in denen er mit Vorliebe tollpatschige Butler oder ungeschickte Polizeifotografen spielt, später dann im Wilden Westen, den er als leicht stolpernder „Lord Castlepool“ sicher macht. Nebenrollen sind es, aber sie bleiben den Menschen im Gedächtnis. Denn ob im nebeligen London oder der heißen Prärie – Arent bleibt in jeder Rolle stets ein wenig der penible Bürokrat. Gerade das macht ihn so unterhaltsam.

Vielleicht hat es ihm bei mancher Rolle geholfen, dass er – geboren 1925 in Danzig – Sohn eines Beamten ist, groß wird in einem Viertel, in dem fast nur Kollegen des Vaters wohnen. Vielleicht hat er später nur gespielt, was er lange Zeit vorgelebt bekommt. Seine Laufbahn aber beginnt im Kabarett und Kritiker nennen seinen Humor damals auch mal „feinsinnig“. Im „Arzt von Stalingrad“ bekommt er seine erste Filmrolle. Über hundert weitere sollen folgen.

In Paukerkomödien und Schlagerfilmen zu sehen

Als Winnetou gestorben ist, die Deutschen nicht mehr in den Wilden Westen wollen, tritt Arent in Paukerkomödien und Schlagerfilmen auf. Er ist nicht mehr jung, aber er braucht das Geld. Zumindest kann er es gut gebrauchen. Auch im Fernsehen feiert er Erfolge – die größten an der Seite von Harald Juhnke. Laut wird es oft, wenn Arent scherzt und den Mann mit dem schlichten Gemüt gibt. Wahrscheinlich ist es ihm manchmal schwer gefallen, so leise und belesen wie ihn die Menschen schildern, die ihn damals kennen.

Anfang der 1990er wird es ruhiger um Arent. Gemeinsam mit Ehefrau Franziska übernimmt er ein Traditionshotel in Titisee-Neustadt. Anfangs kommen Krimi-Fans und Schauspielkollegen von früher. Als sie ausbleiben, muss Arent 2004 Insolvenz anmelden, lebt anschließend angeblich von 500 Euro im Monat. „Eddi hat mit dem Leben abgeschlossen“, sagt seine Frau. Ärzte erkennen Depressionen und Demenz. Beides wird schlimmer, als seinen geliebte Franziska Anfang 2012 stirbt. Letzte Woche Dienstag folgt er ihr. Arent, bestätigt die Bürgermeisterin von Oberschleißheim, Elisabeth Ziegler, gestern, sei bereits beigesetzt worden.