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Rassistischer Serienmörder in den USA hingerichtet

Rassistischer Serienmörder in den USA hingerichtet

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Foto: rtr
Jahrelang terrorisierte Joseph Franklin Amerika, für seine Morde saß er mehr als 30 Jahre hinter Gittern. Er sah sich als Krieger, der die „weiße Rasse“ schützen muss. Nun wurde sein Todesurteil vollstreckt. Franklin hatte 1978 unter anderen den „Hustler“-Gründer Larry Flynt angeschossen.

Washington. 

Nach juristischem Tauziehen bis zur letzten Minute ist der rassistische Serienmörder Joseph Paul Franklin im US-Staat Missouri hingerichtet worden. Das berichtete der Sender CNN am Mittwoch. 22 Morde wurden dem 63-Jährigen zur Last gelegt, der zwischen 1977 und 1980 in der ganzen USA Jagd auf Schwarze und Juden machte. Mit seiner Mordserie wollte der weiße Rassist einen „Rassenkrieg“ anzetteln, hatte er in einem CNN-Interview gesagt.

Franklin hatte 1978 unter anderen den Gründer des Erotikmagazins „Hustler“ Larry Flynt angeschossen, nachdem dieser Bilder eines Paares mit unterschiedlicher Hautfarbe veröffentlicht hatte. Flynt sitzt seitdem im Rollstuhl. 1980 versuchte Franklin, den schwarzen Bürgerrechtler Vernon Jordan zu ermorden. Auch zwei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren hatte Franklin auf dem Gewissen.

Vollstreckung verzögerte sich

Der Exekution war ein Rechtsstreit über den Einsatz des tödlichen Wirkstoffs Pentobarbital als Hinrichtungsmittel vorausgegangen.

Mehrere US-Staaten haben bereits zu dem Betäubungsmittel gegriffen, das zum Einschläfern von Tieren verwendet wird. Franklins Anwälte argumentierten, die durch Pentobarbital zugefügten Schmerzen seien unnötig und stellten deshalb eine unrechtmäßige Strafe dar.

Ursprünglich sollte das Betäubungsmittel Propofol eingesetzt werden, das durch den Tod von Popstar Michael Jackson Berühmtheit erlangte. Doch Propofol ist knapp in den USA und wird dort vor allem für medizinische Zwecke benötigt. Die Europäische Union hatte mit einem Lieferstopp gedroht, falls die USA das Mittel für Hinrichtungen verwenden sollten. Nach einem Aufschrei von US-Medizinern ordnete Missouris Gouverneur deshalb die Suche nach einem anderen Mittel an.

Wegen des Streits durch mehrere Instanzen verzögerte sich die Vollstreckung des Urteils, die für eine Minute nach Mitternacht (Ortszeit, 06.01 MEZ) angesetzt war, um einige Stunden. Franklin verweigerte seine Henkersmahlzeit und eine letzte Stellungnahme. Er starb zehn Minuten nach der tödlichen Giftspritze. Es war die erste Hinrichtung in Missouri seit knapp drei Jahren. (dpa/afp)