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„Die Wiederkehr“ – Lürsen und Stedefreund im Psycho-„Tatort“

„Die Wiederkehr“ – Lürsen und Stedefreund im Psycho-„Tatort“

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Tatort Foto: Radio Bremen
Statt Actionfilm zeigt sich der Bremer Tatort an diesem Sonntag von der stillen Seite. Doch langweilig ist der Seelenkrimi keinesfalls. Im Gegenteil: Dank einer hervorragenden Hauptdarstellerin bleibt die Spannung bis zur letzten Minute erhalten.

Bremen. 

Der Bremer Tatort ist dafür bekannt, dass durchaus auch geschossen werden kann. Bisweilen ziehen die Kommissare Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) in bester Action-Manier ihre Kanonen. Doch bei diesem Fall geht es allein um ihr feines Gespür.

Ein „Psychothriller“ statt der klassischen Frage „Eine Leiche – und wer war’s?“

Im Mittelpunkt von „Die Wiederkehr“ findet sich das Schicksal eines jungen Mädchens, das als vermisst gemeldet war. Doch im Vordergrund steht vor allem die Figur der Mutter Silke Althoff, gespielt von der beeindruckenden Gabriela Maria Schmeide.

Wie kann die Lücke im Leben geschlossen werden, die ein Kind hinterlässt, das nicht mehr da ist? Mit großer Burschikosität hat Frau Althoff versucht, nach der Tragödie wieder Fuß zu fassen in ihrem Alltag.

„Tatort“ gibt Gabriela Maria Schmeide große Bühne

Die Kraft, die es kostet, einen derartigen Schlag zu verarbeiten, und dennoch eine Familie durchzubringen, spiegelt sich höchstens in einer feinen Irritation ihres stahlblauen Blicks. Weil sie das Leben bewältigen muss, funktioniert sie.

Doch nach und nach zerstören feine Risse das Bild der Perfektion. Gabriela Maria Schmeides Spiel entwickelt, ohne auf die Tube zu drücken, eine nahezu magische Nähe.

Schmeide, die vielen noch aus dem Kinofilm „Frau Müller muss weg“ bekannt sein mag, ist zwar preisgekrönt – 2000 erhielt sie für ihre Hauptrolle in Andreas Dresens Kinofilm „Die Polizistin“ den Grimme-Preis in Gold – dennoch sieht man sie im Fernsehen viel zu häufig nur in Nebenrollen.

Dieser Tatort jedoch gibt ihr endlich die große Bühne.

TatortÜberhaupt ist dieser Krimi aus Bremen gut gemacht, auch weil sich die Rückblenden organisch einfügen und zudem höchst unterhaltsam sind: Die Kommissare, fast historisch: Wie sie damals, vor etwa zehn Jahren, im beigefarbenen Wollemantel (sie) und Seitenscheitel (er) versuchten, schon einmal Licht ins Dunkel dieses rätselhaften Falls zu bringen.

Fazit: Glänzend gemachter Psycho-Krimi mit Spannung bis zum letzten Bild. Großartige schauspielerische Leistung dank der Hauptdarstellerin.

Sonntag, 15. März, 20.15 Uhr, ARD