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Jenny Elvers: „Das Beste in meinem Leben ist mein Sohn“

Jenny Elvers: „Das Beste in meinem Leben ist mein Sohn“

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148F2E003D736924.jpg Foto: dpa
Jenny Elvers hat mit ihren Männern, ihrem Absturz und als Schauspielerin für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt schreibt sie ihre Memoiren.

Salzhausen. 

Jenny Elvers (43) schreibt an ihren Memoiren. Im März soll das Buch in Druck gehen, einen Titel gibt es offenbar noch nicht. Nach Alkoholabsturz, Scheidung und einer Auszeit in Spanien ist die einstige Heidekönigin vor kurzem zurück in die Lüneburger Heide gezogen. Mit Sohn Paul (14) und ihrem Lebensgefährten lebt Jenny Elvers in Salzhausen südlich von Hamburg.

Elvers hat sich selbst einmal als „Queen-Mum der Luder“ bezeichnet. Die Filme „Männerpension“ (1996) und „Knallhart“ (2006) waren wichtige Karriereschritte, die einstige Heidekönigin hat auch auf Theaterbühnen in Berlin und Hamburg gestanden. Im Januar soll die Schauspielerin ins RTL-Dschungelcamp ziehen, hat die „Bild“-Zeitung gemeldet.

Warum sind Sie 2014 ins spanische Marbella gezogen?

Jenny Elvers: Ich brauchte eine Auszeit. Es war viel los in meinem Leben zu der Zeit, privat und beruflich. Ich wollte einfach mal durchatmen. Ich hatte jeden Tag Fotografen vor der Haustür, das war wirklich sehr befremdlich. Da wurde mir Deutschland doch ein bisschen zu anstrengend.

Sie leben nun mit ihrem Sohn Paul und Lebensgefährte Steffen von der Beeck in Salzhausen – warum?

Elvers: Ich bin so oft umgezogen. Die einzige echte Heimat ist die Lüneburger Heide geblieben – das war immer die Konstante in meinem Leben. Salzhausen ist ein guter Ort, um hier zu leben und dann loszuziehen. Natürlich spielt auch Paul eine große Rolle, denn meine Familie ist hier. Gerade wenn ich mal länger weg bin für Dreharbeiten – er wird bald 15. Ich kann ihm keine Nanny an die Seite stellen, da lacht er mich aus. Ich gehe tatsächlich wahnsinnig gerne kreuz und quer durch die Heide, ich finde es wunderschön. Ich lerne auch gerne Text dabei. Wer mich also brabbelnd durch die Heide stapfen sieht – ich lerne Text dabei.

Ihre Autobiografie soll im kommenden März in Druck gehen – ist das nicht ein wenig früh? Sie sind 43 …

Elvers: Was ich so alles erlebt habe – da könnte ich auch gut 90 sein. Es reicht, um viele, viele Kapitel zu füllen. Mit der Erfahrung, die ich heute habe, würde ich natürlich viele Sachen anders machen, aber alles hat seine Zeit im Leben und ich möchte auch die Fehler durchaus nicht missen. Ich bin ja damals ganz unerfahren in dieses Business hineingekommen. Ich war eine quietschvergnügte junge Frau, die ein bisschen so durchs Leben gehüpft ist, so habe ich es empfunden. Hinterher ist man immer schlauer – über manche Sachen kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Was war das Beste in Ihrem Leben?

Elvers: Das Beste in meinem Leben ist mein Sohn. Mutter zu werden war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Was unterscheidet den öffentlichen Menschen Jenny Elvers von dem privaten?

Elvers: Wenn ich die echte Jenny Elvers mit der jetzigen öffentlichen Figur vergleiche, ist das eins – und das war früher nicht so. Und ich glaube, dass mich das damals auch tatsächlich ein bisschen krank gemacht hat. Wenn die Schere so auseinandergeht mit Dingen, die man macht und eigentlich nicht machen will, wenn so eine Richtung vorgegeben wird – das ist nicht mehr der Fall. Ich sage Nein zu Sachen, die ich nicht machen möchte. Ich entscheide mit dem Kopf und mit dem Bauch – von daher geht die Schere gar nicht mehr so auseinander.

Wie würden Sie sich mit drei Adjektiven selbst beschreiben?

Elvers: Spontan, bodenständig, humorvoll. Das braucht es auch, bei diesem Sog von Partys und Veranstaltungen. Man muss das für sich wirklich trennen. Viele Kolleginnen und Kollegen sehe ich, die sich da echt verbrennen. Das ist eben das Schwierige: Wenn man etwas öffentlich darstellen möchte, was eigentlich mit einem persönlich gar nichts zu tun hat, dann macht das auf Dauer krank, oder im Zweifelsfall sehr unzufrieden.

Wohin möchten Sie sich entwickeln – was machen Sie am liebsten: Theater, Fernsehserien, tragische Kinorollen oder Komödien?

Elvers: Ich finde, dass eine schließt das andere nicht aus. Als Oberbegriff ist für mich die Schauspielerei die größte Leidenschaft – Kamera und Bühne. Schauspielerei bedeutet für mich natürlich auch unterhalten. Kunst und Kommerz, das eine schließt das andere nicht aus. Bei „Knallhart“ haben mich die guten Kritiken fast ein bisschen erschlagen. Man hat mich aber vorher solche Rollen auch nicht spielen lassen. Früher war es mehr die Schublade „sexy Krankenschwester“, jetzt darf ich auch die Ärztin spielen. Es geht um die Rolle, nicht ums gute Aussehen – das ist Schauspielerei. Man kann reifer werden vor der Kamera und in den Rollen, die man spielt. Man wird auch nicht tagtäglich mit guten Drehbüchern überschüttet.

Würden Sie eine zweite Ehe ausschließen?

Elvers: Eine zweite Ehe geht, aber so ab drei Hochzeiten wird es unernst und hat nicht mehr diese Bedeutung. Aber: Vorstellen kann ich mir alles.

Und ein zweites Kind?

Elvers: Ich habe einen gesunden und wundervollen Sohn zu Hause. Es hat nicht sollen sein, dass jetzt noch ein zweites Kind kommt und ich möchte das Glück dann auch nicht zu sehr herausfordern. Ich bin zufrieden und glücklich so, wie es ist.

Werden Sie im Januar für die zehnte Staffel der RTL-Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ins Dschungelcamp ziehen?

Elvers: An Spekulationen jeglicher Art beteilige ich mich nicht – das ist eine kluge Antwort, oder? (dpa)