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Deutsches Hai-Opfer auf Hawaii gestorben

Deutsches Hai-Opfer auf Hawaii gestorben

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Foto: Archiv: dpa
Die deutsche Urlauberin Jana Lutteroop ist eine Woche nach einer Hai-Attacke vor Hawaii an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin des Maui Memorial Medical Centers. Die 20-Jährige war beim Schnorcheln angegriffen worden. Bei der Attacke verlor sie ihren rechten Arm.

Hawaii. 

Der Oelshäuser Karnevalsverein im nordhessischen Zierenberg hatte bis zuletzt gezittert und gehofft. Vergebens. Jana Lutteropp, dort seit Kindesbeinen beliebte Tänzerin und Funkenmariechen gewesen, hat den Kampf gegen die Folgen einer schweren Hai-Attacke vor einer Woche auf Hawaii verloren. Wie Carol Clarke, Sprecherin des Maui Memorial Medical Centers auf WAZ-Anfrage bestätigte, ist die 20-Jährige am Montag an den Folgen ihrer schweren Verletzungen gestorben. Die junge Frau ist nach einer intensiven Überprüfung von Meeres-Biologen der Universität von Florida das neunte amtlich registrierte Todesopfer nach Hai-Angriffen in den USA seit 1828. Der letzte tödliche Vorfall liegt neun Jahre zurück.

„Jana war eine sehr hübsche, starke, junge Frau, die immer gelacht hat. Wir werden sie für immer so in Erinnerung behalten“, schrieben die erst am Montag in Hawaii eingetroffenen Angehörigen in einer Stellungnahme. Mutter Jutta und Schwester Julia bedankten sich ausdrücklich für die „wunderbare Betreuung“ im Maui Memorial Medical Center, baten um Spenden für das Krankenhaus und die Medien um Zurückhaltung: keine Interviews.

„Ich sterbe, ich weiß, dass ich sterbe“

Jana Lutteropp war am 14. August am Palauea Beach im Ort Makena beim Schnorcheln von einem Hai angegriffen worden. Bei der Attacke verlor sie ihren rechten Arm. Der kalifornische Pastor und Sportlehrer Rick Moore (57) und dessen Freund Nichols Grisaffi hörten die markerschütternden Schreie, sprangen ins Wasser und zogen die blutüberströmte Frau unter den Blicken geschockter Freunde und Passanten an Land. „Ich sterbe, ich weiß, dass ich sterbe“, soll Lutteropp bei der Rettungsaktion gerufen haben.

Nach geleisteter erster Hilfe, bei der das Opfer mehrfach bewusstlos geworden war, übernahmen die Spezialisten im Krankenhaus die Notversorgung. Zunächst wurde der Zustand der Schwerverletzten als einigermaßen „stabil“ beschrieben. Gegen Wochenende verschlimmerte sich die Lage in Richtung „sehr kritisch“. Auf der Intensivstation leiteten die Ärzte lebenserhaltende Maßnahmen ein. Nähere Angaben über die Todesursache lehnte Krankenhaussprecherin Clarke ab.

Jana Lutteroop wollte mit ihrem Hawaii-Urlaub einen einjährigen USA-Aufenthalt krönen. Sie hatte in der Westküsten-Metropole Seattle als Au-Pair-Mädchen in einer Familie mit drei kleinen Kindern gearbeitet. Am 12. August startete sie in den Urlaub. Für den 11. September war ihre Rückkehr nach Zierenberg bei Kassel geplant.

Weil sich Hai-Attacken rund um Maui zuletzt häufiger ereignet haben – bisher acht Angriffe in 2013 statt durchschnittlich drei bis vier im ganzen Jahr – hat die zuständige Maritim-Behörde der Inselgruppe eine Untersuchung eingeleitet. Die Oelshäuser Karnevalisten tragen unterdessen Trauer. Bei dem für den 31. August geplanten Sommerfest werden Tränen fließen.