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Cordula Stratmann kehrt mit zwei Serien ins Fernsehen zurück

Cordula Stratmann kehrt mit zwei Serien ins Fernsehen zurück

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Foto: Boris Breuer
Fast sieben Jahre war Cordula Stratmann nicht mehr regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Doch nun kehrt sie gleich mit zwei neuen Serien zurück.

Köln. 

Sie ist gleich wieder da, sie will nur kurz mal eben etwas essen. Der Zeitplan ist ja ohnehin schon durcheinander. Nicht ihre Schuld, sagt Cordula Stratmann später. „Die Leute fragen einfach so viel“, erklärt sie. Da würden Interviews auch schon mal länger dauern, als geplant. Sie antwortet allerdings auch gerne recht ausführlich.

Es gibt aber auch einiges zu erzählen. Denn fast sieben Jahre war Stratmann weg. Oder zumindest nicht mehr regelmäßig zu Gast auf deutschen Fernsehbildschirmen. So wie einst als Hauptmieterin in der „Schillerstraße“. Es war, sagt sie, eine selbstgewählte Abstinenz, quasi ein verlängerter Mutterschaftsurlaub. Denn 2006 ist Sohn Emil zur Welt gekommen.

Kinder haben Anspruch auf präsente Eltern

„Und Mutterschaft und uneingeschränkte Karriere, das geht nicht“, findet die gebürtige Düsseldorferin. Kinder hätten einen Anspruch auf präsente Eltern. Deshalb hat sie sich zurückgezogen aus dem Geschäft, drehte zwar eine ARD Krimikomödie, war hier und da mal in einer Talkshow oder einer kleinen Gastrolle zu sehen, schrieb zwei erfolgreiche Bücher oder arbeitete mit Olli Dittrich, hat ansonsten aber alle Angebote abgelehnt.

Das sei, blickt sie zurück, „eine extrem selbstbestimmte Zeit“ gewesen. Allerdings auch eine, in der ihre Popularität geschwunden ist. „Es ist nicht so, dass die Leute im Bus aufstehen und applaudieren, wenn ich heute einsteige“, sagt Stratmann, klingt aber nicht so, als ob sie das stören würde. Im Gegenteil, bestätigt sie. „Ich nehme ja gerne am normalen Leben teil.“

Zuschauer haben keinen Anspruch auf Stratmanns Privatleben

So wirklich gemocht hat sie das ganze Drumherum um ihre Fernsehkarriere ohnehin nie so richtig. Die Zuschauer, findet sie, hätten zwar das Recht zu erwarten, dass sie sich vor der Kamera den Allerwertesten aufreiße. „Aber sie haben keinen Anspruch, etwas über mein Privatleben zu erfahren.“ Homestorys werde es mit ihr nicht geben, stellt Stratmann einmal mehr klar, und von Einschaltquoten, heißt es, lasse sie sich nicht verrückt machen.

Obwohl es genau darum gehen wird in den nächsten Wochen und Monaten. D

enn Stratmann kehrt gleich mit zwei neuen Serien ins TV zurück.

Dass sie so schnell hintereinander laufen, ist wahrscheinlich Zufall. Für die ARD spielt sie ab 3. Juli in „Die Kuhflüsterin“ eine Tierheilpraktikerin, im ZDF ist sie ab 24. Juli eine in einer Bürgerinitiative tätige Kindergärtnerin, die zufällig in der Lokalpolitik landet und quasi über Nacht Bürgermeisterin wird.

Stratmann geht mit einer „Mockumentary“ auf Sendung

„Ellerbeck“ heißt diese Serie und die Serie ist eine so genannte „Mockumentary“, also eine Comedy, die sich als Dokumentation ausgibt. So ähnlich wie „Stromberg“ es getan hat. „Das ist eine Erzählform, die ich sehr mag“, sagt die 51-Jährige.

Und klar, mit dem Drehbuch habe sie schnell etwas anfangen können. Obwohl sie sich weder als Wutbürgerin sieht, noch sich eine Karriere als Politikerin vorstellen kann. Klüngel und Kumpanei, Intrigen und unmoralische Angebote – „es wäre mir viel zu anstrengend, dabei anständig zu bleiben.“ Denn auch wenn es Comedy ist, was sie da gedreht hat rund um Köln, glaubt sie: „Wir sind nahe an der Realität.“

Neues Buch ist in Arbeit

Zwei Serien, die so kurz hintereinander in Fernsehen kommen. Ist das gut? Und was ist mit den Sendeplätzen? Hätten die nicht besser sein können? Stratmann winkt ab. Über Dinge, die sie nicht beeinflussen kann, macht sie sich nach so vielen Jahren in diesem Geschäft keine Gedanken mehr. Weil sie aus Erfahrung weiß, dass es meist anders kommt, als es gedacht war – gerade in ihrem Beruf.

An einem neuen Buch sitzt sie, das Schreiben macht ihr immer noch „sehr viel Spaß“, ansonsten aber ist aktuell noch nichts geplant, Zumindest nichts, über das man schon sprechen könnte. Eine zweite Staffel als Bürgermeisterin? Sie wäre wohl dabei. „Es gibt“, glaubt sie nämlich, „noch viel zu erzählen über diese Frau.“