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Vom Mörder zum Helfer für Jugendliche

Vom Mörder zum Helfer für Jugendliche

Wie schafft es ein verurteilter Mörder, vom Kriminellen zum verantwortungsvollen Menschen und Helfer zu werden? Die Hamburger Filmemacherin Birthe Jessen forscht nach den Motiven des Täters. In der „37 Grad“-Reportage „Vom Mörder zum Helfer“ schildert sie am Fall des Straftäters Henry Oliver Jakobs den Prozess seiner Wandlung.

Die ZDF-Reportage stellt einen ehemaligen Straftäter in den Mittelpunkt. Es ist ein Film über Schuld und Reue, der durchaus provoziert. Denn dieser Mann hat Furchtbares getan: Vorsätzlich schießt der heute 46-jährige Henry-Oliver Jakobs 1995 auf zwei Männer – den einen bringt er dadurch ins Grab, den anderen in den Rollstuhl. 19 Jahre saß er im Gefängnis.

Nach Wochen in der engen Zelle beginnt er, seine Taten zu hinterfragen, macht Therapien und bildet sich weiter. 2006 trifft er im Knast erstmals auf junge Besucher, die sehen sollen, wo sie landen, wenn sie auf die schiefe Bahn geraten. Veranstaltet wurde das Treffen von der Organisation „Gefangene helfen Jugendlichen“. Noch hinter Gittern engagiert sich Jakobs für den Verein. Seit 2014 ist er auf Bewährung draußen. Er arbeitet als Präventionshelfer, als Antigewalttrainer besucht er außerdem Schulen. „Das, was ich gemacht habe, kann ich nicht wiedergutmachen. Aber ich kann zumindest versuchen, dass andere diesen Weg nicht gehen.“

ZDF, 22.15 Uhr