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Steinbrück bringt Zeitplan für Kandidaten-Kür ins Gespräch

Steinbrücks Zeitplan für die K-Frage

Die Debatte um den richtigen Kanzlerkandidaten für die SPD läuft momentan auf Hochtouren. Nun denkt Peer Steinbrück, der selbst heiß gehandelt wird, laut über den passenden Zeitpunkt für die Kandidatenkür nach.

Düsseldorf. 

Der frühere Finanzminister Peer Steinbrück hat einen Zeitplan für die Kür des SPD-Kanzlerkandidaten ins Gespräch gebracht. „Das wird zu klären sein in der Verfahrenshoheit eines Parteivorsitzenden zwölf Monate vor einer Bundestagswahl“, sagte Steinbrück vor Wirtschaftsjournalisten in Düsseldorf.

Es war zwar nur ein Nebensatz, doch Steinbrücks Bemerkung dürfte dennoch ihre Wirkung entfalten. Der einstige Minister, der selbst als möglicher SPD-Kanzlerkandidat gehandelt wird, sagte, er wolle sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter zu „Konstellationen, Kandidaten oder einem Beauty Contest für 2013“ äußern. „Ich glaube nicht, dass diese Frage derzeit aktuell ist“, sagte Steinbrück und fügte hinzu: „Die Erfahrung der letzten Wochen ist, dass jeder Satz von mir Tausendfüßlerbeine bekommt.“

Steinbrück hatte unlängst dafür plädiert, den nächsten SPD-Kanzlerkandidaten über eine Urwahl zu bestimmen. „Ich gewinne der Mitgliederbefragung bei der Kür von Spitzenkandidaten viel ab“, sagte er in einem Stern-Interview.

„Ich weiß ziemlich genau, weshalb ich in der SPD bin“

In der Gunst der Bürger und SPD-Anhänger liegt allerdings SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier vorne. In einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin „Focus“ sprachen sich 28 Prozent aller Befragten und 37 Prozent der SPD-Anhänger für den Fraktionschef als Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten aus. Steinbrück halten 24 Prozent aller Befragten und 32 Prozent der SPD-Anhänger für die erste Wahl. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte den Medienrummel um den früheren Finanzminister kritisiert.

Vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf reagierte Steinbrück auffallend gereizt auf die Frage, ob er eigentlich Mitglied in der richtigen Partei sei. „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber auf Fragen, welcher Partei ich angehöre, reagiere ich ärgerlich – und habe auch Mühe, mich ein bisschen zu disziplinieren“, sagte Steinbrück. Er habe die Hinweise, in der falschen Partei zu sein, „ziemlich satt“. „Ich bin aus ziemlich klaren Gründen 1969 in die SPD eingetreten“, so Steinbrück. „Ich weiß ziemlich genau, weshalb ich in der SPD bin.“