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Bahnchef Grube ist sauer wegen fehlender Züge

Bahnchef Grube ist sauer wegen fehlender Züge

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will eine schnellere Bereitstellung neuer Züge für die Bahn selbst vorantreiben. „Wir brauchen eine ständige Absprache und Kontrolle“, kündigte der Minister nach einem Gipfeltreffen mit Vertretern der Industrie und der Bahnen an.

Berlin. 

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will eine schnellere Bereitstellung neuer Züge für die Bahn selbst vorantreiben. „Wir brauchen eine ständige Absprache und Kontrolle“, kündigte der Minister nach einem Gipfeltreffen mit Vertretern der Industrie und der Bahnen an.

Einmal monatlich müssen die Beteiligten in einer Konferenzschaltung den neuesten Stand der Entwicklung angeben und rechtfertigen. So will der Politiker möglichst schnell neue Züge auf die Gleise bringen. Die Deutsche Bahn leidet unter der stark verspäteten Auslieferung lange bestellter Züge für den Nahverkehr. Auch die ersten Fahrzeuge des neuen ICE werden nicht wie einst von Siemens versprochen zum Fahrplanwechsel im Dezember bereit stehen.

Zugausfälle im kalten Winter drohen

Bahnchef Rüdiger Grube stimmt die Kunden schon einmal auf mögliche Zugausfälle infolge eines kalten Winters ein. Es könne eine ähnliche Situation wie in den vergangenen Jahren entstehen, sagte der Vorstandschef. Der Konzern weist die Schuld daran der Industrie zu. Die Bahn könne die den Fahrgästen versprochene Qualität aufgrund der fehlenden Fahrzeuge nicht liefern. „Eindeutig ja“, stellte Grube auf Nachfrage zudem die Forderung nach Vertragsstrafen für Bombardier und Siemens in den Raum.

Die Industrie wiederum will den schwarzen Peter nicht allein nach Hause tragen. Im Verlauf der Konstruktion und Herstellung der Züge seien die Anforderungen an die Zulassung verändert worden, hieß es vom Verband der europäischen Bahnindustrie.

Verkehrsminister Ramsauer hofft wie die anderen Beteiligten auch, dass die schon fast traditionellen Querelen um die Einführung neuer Züge nach diesem Streit der Vergangenheit angehören wird. Inzwischen haben sich die Beteiligten auf ein gemeinsames Handbuch geeinigt, in dem die Anforderungen an die Qualität und Sicherheit des Materials festgelegt werden.