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Waldbrände wüten auch in Kroatien und Mazedonien

1500 Urlauber vor Waldbränden in Kroatien gerettet

An Kroatiens Küste stehen große Waldgebiete in Flammen.
An Kroatiens Küste stehen große Waldgebiete in Flammen. Foto: Foto: Step Map
In Spanien beginnt die Feuerwehr, die seit Tagen wütenden Waldbrände langsam in den Griff zu bekommen. Doch in Kroatien und Mazedonien brennen seit Montag weitere Waldflächen. 1500 Touristen mussten in Sicherheit gebracht werden. In der Region Istrien kam ein Feuerwehrmann ums Leben.

Figueres. 

Bei den schweren Waldbränden im Nordosten Spaniens hat sich die Lage am Dienstag etwas entspannt. In der Region Katalonien, wo es in den vergangenen Tagen vier Tote gegeben hatte, gingen die Behörden am Dienstag davon aus, dass sie das Flammenmeer langsam unter Kontrolle bekommen könnten. Auch in Kroatien und Mazedonien toben seit Montag Großbrände, weshalb an der Adria-Küste über 1500 Touristen in Sicherheit gebracht werden mussten.

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der verheerenden Großbrände in Katalonien nahe der Grenze zu Frankreich, äußerten die Behörden am Dienstag Hoffnung auf eine baldige Eindämmung der Katastrophe. „Der allgemeine Eindruck ist, dass es möglich ist, das Feuer im Laufe des Tages unter Kontrolle zu bekommen“, sagte der katalonische Innenminister Felip Puig. „Wir haben Anlass, optimistisch zu sein.“ In der Nacht zum Dienstag war der starke Nordwind, der die Brände bis dahin angefacht hatte, abgeflaut. Zudem gingen auch die Temperaturen zurück.

25 französische und spanische Löschflugzeuge im Einsatz

So konnte auch der Einsatz von 25 spanischen und französischen Löschflugzeugen und -hubschraubern, die wegen der starken Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometer am Montag am Boden geblieben waren, wieder aufgenommen werden. Insgesamt waren am Dienstag mehr als 1500 Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Freiwillige am Kampf gegen das Feuer beteiligt, das seit Sonntag eine Fläche von etwa 14.000 Hektar zerstört hat.

Unter den hunderten Menschen, die sich vor den Flammen in Sicherheit brachten, sind auch viele Deutsche. Der Leiter der Notunterkünfte in der Stadt Figueres, Josep Maria Godoy, sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Diese Nacht haben hier 260 Menschen geschlafen.“ Darunter waren laut Godoy „120 junge Deutsche, die in dem Gebiet um Albanya gezeltet hatten“. Am Sonntag waren vier Menschen in dem Feuer gestorben, dutzende weitere Urlauber wurden verletzt.

Auch in Kroatien und Mazedonien brennen Wälder

Spanien wird nach dem trockensten Winter seit rund 70 Jahren derzeit von besonders schweren Bränden heimgesucht. Das Feuer in Katalonien war am Sonntag vermutlich von einer achtlos weggeworfenen Zigarette ausgelöst worden. Eine zwischenzeitlich gesperrte Schnellstraße zwischen der französischen Stadt Perpignan und dem spanischen Figueres wurde am Dienstag wieder freigegeben. Der Rauch des Großfeuers stand über der gesamten Region und war noch im 150 Kilometer entfernten Barcelona zu sehen.

Seit Montag wüten auch in Kroatien und Mazedonien Großbrände, die von starken Winden angefacht werden. Im Küstenort Selce nahe der Hafenstadt Rijeka mussten mehr als 1500 Touristen, die meisten von ihnen Österreicher und Slowenen, in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr wurde auch von rund hundert Soldaten und Löschflugzeugen unterstützt. Sie konnten das Feuer bisher aber nicht eindämmen.

Feuerwehrmann stirbt bei Waldbränden in der Region Istrien

„Die Lage ist schwierig“, sagte der kroatische Innenminister Ranko Ostojic dem Sender Nova TV nach einem Besuch im Katastrophengebiet. Am Montag war ein Feuerwehrmann in der Region Istrien bei einem zweiten Feuer ums Leben gekommen, das aber noch am selben Tag unter Kontrolle gebracht werden konnte.

In Mazedonien wurden am Montag 14 Menschen durch einen Waldbrand bei Strumica, 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Skopje, verletzt. Fünf von ihnen hätten schwere Verletzungen erlitten, teilte Landwirtschaftsminister Lupco Dimovski mit. Vermutlich handele es sich bei der Ursache um Brandstiftung. (afp)