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Kind aus Düren darf wieder zu Grab seines Vaters

Kind aus Düren darf wieder zu Grab seines Vaters

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Foto: WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Weil ein Junge aus Düren zu jung ist, wurde das Kind vom Friedhof geschickt. Im Januar hatte er seinen Vater verloren. Der Bürgermeister konnte vermitteln.

Düren. 

Einem zehnjährigen Kind aus Düren wurde am Dienstag der Besuchs des Grabes seines Vaters untersagt. Er wurde von Mitarbeitern vom Friedhof geschickt, weil er zu jung war. Erst im Januar hatte der Junge sein Elternteil verloren.

In einer lokalen Facebook-Gruppe ließ seine Mutter ihrem Ärger darüber freien Lauf: „Weinend stand mein Junge vor mir, weil man ihn nicht zu seinem Vater lassen wollte“. Regelmäßig gehe ihr Sohn zum Grab seines an Krebs gestorbenen Vaters, um zu trauern.

Stadt Düren verteidigt Zutrittsverweigerung

Ein Sprecher der Stadt Düren bestätigte den Vorfall und verteidigte auf Anfrage Dieser Redaktion die Vorgehensweise des Mitarbeiters. Formell sei es richtig gewesen, dem Jungen den Zutritt verwährt zu haben. Laut Satzung dürfen Kinder unter 14 Jahren demnach nur in Begleitung von Erwachsenen die städtischen Friedhöfe betreten. „Was ist, wenn dem Jungen etwas passiert wäre? Regelmäßig werden auf dem Gelände Gräber ausgehoben. Er hätte in ein tiefes Loch fallen können.“

Die Mutter hat kein Verständnis für das fehlende Fingerspitzengefühl: „Der Junge möchte mit seinem Vater allein sein, und das ist sein gutes Recht“, sagte sie dem WDR. Tatsächlich sind in der Friedhofssatzung auch Ausnahmeregelungen verankert „soweit sie mit dem Zweck des Friedhofes und der Ordnung auf ihm vereinbar sind“.

Bürgermeister schaltet sich auf Facebook ein

Der Bürgermeister der Stadt Düren, Paul Larue, schaltete sich persönlich via Facebook ein und teilte mit, sich um die Angelegenheit kümmern zu wollen. Am Abend wurde bekannt, dass der Junge jetzt allein zum Grab seines Vaters darf, wenn er eine kurze schriftliche Einwilligung seiner Mutter dabei hat.