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Schwimmendes Luxushotel – Unterwegs mit der MSC Splendida

Schwimmendes Luxushotel – Unterwegs mit der MSC Splendida

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Kreuzfahrten, MSC, Splendida, Mittelmeer, Schiff, Reise, Touristik
Gut 3000 Passagiere finden auf der MSC Splendida Platz. Das Schiff bietet allerhand Luxus, aber auch Privatsphäre. Wir haben uns an Bord umgeschaut.

Essen. 

Leider ist der Himmel Wolken verhangen, als die schlanke Schönheit der italienisch-schweizerischen Reederei MSC Cruises mit Firmensitz in Genf ihren Heimathafen Genua in Richtung Barcelona verlässt. Dafür funkelt und glitzert es beim Begrüßungsschluck in der Splendida Bar auf Deck 5 umso mehr. Die gläsernen Stufen der goldenen Wendeltreppen sind mit Swarovski-Kristallen gefüllt, auch der Flügel auf dem Podium stammt aus der alpenländischen Edelstein-Manufaktur. Hinter dem Podium bieten zwei illuminierte gläserne Aufzüge den Neuankömmlingen ein weiteres Aha-Erlebnis.

Das Badevergnügen auf dem Sonnendeck der Splendida ist angesichts der Temperaturen nur etwas für die ganz harten Kreuzfahrer. Ein paar Unentwegte sitzen allerdings dicht gedrängt in zwei wunderbar warmen Whirlpools, die Mehrheit der Badegäste genießt hingegen die Annehmlichkeiten eines Hallenbades. Der Clou: Ein gläsernes Cabrio-Dach, das bei schlechtem Wetter einfach geschlossen wird. Hochbetrieb herrscht an diesem kühlen Nachmittag natürlich auch in der Sauna sowie im riesigen Fitnessstudio mit Meerblick.

Gleich hinter dem verwaisten Sonnendeck erhebt sich wie ein soeben gelandetes Ufo der Vergnügungsbereich. Jugendliche sind hier in der virtuellen Welt unterwegs oder versuchen sich als Rennfahrer. Am Formel 1-Simulator hat sich bereits eine Schlange gebildet, und es dröhnt wie auf der Rennstrecke von Monza. Nebenan finden die Nachtschwärmer ihr Zuhause.

Ein ruhiges Frühstückam Morgen danach

Wenn im 1600 Menschen fassenden Theater „The Strand“ allabendlich gegen 23 Uhr der letzte Vorhang gefallen ist, füllen sich nicht nur die Bars mit Livemusik, sondern auch der in Retro-Orange gestaltete „Club 33“. Der DJ heizt die Stimmung an, und der Barkeeper kommt mit dem Mixen spritziger Cocktails kaum nach. Bis zum frühen Morgen dröhnen Oldies und aktuelle Charthits aus den Lautsprecherboxen.

Für das ruhige Frühstück am Morgen danach ist das „Villa Verde“, eines der beiden Hauptrestaurants auf Deck 6, der richtige Ort. Zumal auf dem Weg dorthin die Espresso-Bar liegt. Ein Cappuccino und ein Café im Vorbeigehen können sicher nicht schaden.

Im Restaurant wartet schon eine Armada von Servicekräften. Die erste Kellnerin naht mit der Kaffeekanne, die nächste präsentiert eine üppige Auswahl an Backwaren. Die Marmelade fürs Croissant steht bereits auf dem Tisch, andere Komponenten wie frisch gepresster Orangensaft, Lachs oder Rührei kann man aus der Karte wählen. Einziger Nachteil: Bereits um 9.30 Uhr wird im „Villa Verde“ abgeräumt. Wer ausschlafen will, der muss in eines der riesigen Buffetrestaurants auf Deck 14, die allerdings auch alle erdenklichen Frühstücks-Spezialitäten bereit halten. Nur ist das Gedränge im Selbstbedienungsbereich-Bereich bei gut 3000 Passagieren natürlich größer.

Passagiere trinken 10.000 Flaschen Wein pro Woche

Essen kann man übrigens im „Pago Pago“ bzw. „Bora Bora“ den ganzen Tag. Ob Pizza oder Pasta, Gegrilltes oder einfach nur ein Sandwich – bis nachts um zwei ist der SB-Bereich geöffnet. Und das Angebot ist so üppig, dass so mancher seine Tischzeiten in den Restaurants „Villa Verde“ und „La Reggia“ verstreichen lässt. „Wir orientieren uns an unserer Kundschaft. Italiener lieben Pasta, junge Leute Hamburger und Hot Dogs“, erklärt F&B-Manager Roberto Paterno. Auch die Fleischeslust kommt auf der Splendida nicht zu kurz. Im Spezialitätenrestaurant „Santa Fe Tex Mex“ gibt’s ordentliche Rump-, Tenderloin- sowie Ribeye-Steaks – und zur Verdauung einen Tequila.

Wer dem normalen Kreuzfahrt-Trubel entweichen will, der kann eine der 69 geräumigen Suiten im Yacht Club buchen – ein „Schiff im Schiff“-Komplex für Gäste, die sich an Bord in luxuriösem Ambiente und privater Atmosphäre verwöhnen lassen möchten. Dafür sorgt unter anderem ein persönlicher Butler, der den Gästen – natürlich rund um die Uhr – zur Verfügung steht.

Tatsächlich ist im Bug auf dem Leonardo da Vinci-Deck 15 (alle Decks sind nach italienischen Malern benannt) alles noch eine Spur edler, und die Kristalle der Swarovski-Treppe an der Rezeption leuchten noch heller. Kein Wunder, kostet doch eine einzige Stufe 14.000 Euro. In der Top Sail Lounge erwartet den Gast nicht nur ein überragender Ausblick aufs offene Meer, sondern auch ein Kellner im Frack, der zum „High Tea“ bittet. Zum Darjeeling werden Petit Fours gereicht. Am Abend geht’s dann ins Yacht Club-Restaurant, wo der Sommelier zu internationalen Gaumenfreuden die passenden Weine bereit hält. „Rund 10.000 Flaschen Weiß- und Rotwein werden pro Woche auf dem Schiff getrunken“, rechnet Roberto Paterno vor.

Tagespass fürden Yacht-Club

Wer die Vorzüge des Yacht Clubs nur einmal kennenlernen will, der kann für 80 Euro einen Tagespass buchen. Im Preis inbegriffen sind Restaurantbesuche am Mittag und am Abend, Teatime sowie die Benutzung der abgeschlossenen Poollandschaft.

Beim Verlassen des Schiffes in Marseille strahlt Michael Zengerle mit der mediterranen Wintersonne um die Wette. „Wir blicken auf eine überaus erfolgreiche Saison in Deutschland zurück“, sagt der Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten Deutschland. Das Potenzial für seine Branche sei groß in der Bundesrepublik. „Viele Leute haben die klassischen Vorurteile gegenüber Kreuzfahrten – teuer, feste Essensbindungen, Abendgarderobe. Dabei muss hier niemand einen Schlips tragen, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist eigentlich sensationell.“

Kreuzfahrt-Neulinge können sich seit dieser Saison auf der MSC Splendida ab Hamburg selbst ihr Urteil bilden, noch bis September geht es ab der Hansestadt nach Norden. Wem das zu spontan ist, muss nicht lange warten: Im europäischen Winter kreuzt die Splendida im Mittelmeer, nimmt Kurs auf die Kanaren und nach Südamerika. Ab April ist wieder Hamburg Heimat und Ausgangspunkt für Kreuzfahrten in den Norden.

Angebot:
MSC Kreuzfahrten (Tel.: 089/2 03 04 38 01) bietet die Nordland-Kreuzfahrt nach Norwegen und Spitzbergen (14 Nächte) im Sommer 2016 ab Hamburg ab 1999 Euro pro Person an: www.msc-kreuzfahrten.de