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Wer wird gleich in die Wicken gehen?

Wer wird gleich in die Wicken gehen?

Geben Sie’s zu: Auch Sie haben es am liebsten, wenn eine Pflanze schnell und prächtig wächst und dann möglichst auch noch blüht. Eine Blume, die so schnell wächst, dass man manchmal meint, es rauschen zu hören, ist die Duftwicke (Lathyrus odoratus).

Niederrhein. 

Gut, oft dauert es ein bisschen, bis die kleinen Samenkugeln sich im Boden öffnen, aber wenn die Schale dann einmal „geknackt“ ist und sich das erste Grün aus dem Boden wagt, geht es rubbeldikatz! Solches Hochleistungswachstum hat natürlich seinen Preis: Im Herbst ist die Pracht nicht nur dahin, sondern auch unwiderruflich – man muss Duftwicken jedes Jahr neu pflanzen.

Dafür schmücken sich diese Gartenschönheiten mit prachtvollen Schmetterlingsblüten zwischen drei und acht Zentimetern, die gleich zu mehreren an den kantigen Stielen sitzen. Es gibt sie vor allem in den Farben Pink, Rot und Lila, und manchmal erwischt man sogar Sorten, deren dunkelviolette Blätter einen richtigen Samt-Effekt haben, das sind mir die liebsten.

Farbe und Duft auf Augenhöhe

Wie alle Wicken gedeihen sie am besten in nährstoffreichen Böden (ursprünglich waren sie wohl mal Waldpflanzen) und brauchen auch eine regelmäßige Versorgung mit Wasser. Sie wachsen gut und gern an Zäunen und Hauswänden, sie müssen sich halt irgendwo in ihre 1,60 bis 2 Meter Höhe emporwickeln – das hat übrigens den Vorteil, dass man sich zu Duftwicken nur selten hinunterbücken muss, um ihre zweite Stärke neben den Farben wahrzunehmen: den herrlichen Duft. Umso mehr lohnt es sich, den Wicken hier und da Rankhilfen anzubieten. Dafür reichen Stäbe oder Drähte mit einem halben Zentimeter Dicke, man kann sogar den eher unhübschen Karnickeldraht dafür verwenden, weil er ja relativ schnell vom Grün der Wicken überwuchert wird. Man sollte aber darauf achten, dass die Wicken nicht in der prallen Mittagssonne stehen, dann stellen sie die weitere Blütenbildung ein. Und für die Verlängerung der Pracht gibt es auch noch Tricks: Pflücken Sie die erbsenschotenartigen Samenstände regelmäßig ab – und gern auch mal ein Sträußchen für die Vase, das treibt die Blütenbildung enorm voran.