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Seven Dead Cats lässt Fußballer im Netz zappeln

Seven Dead Cats lässt Fußballer im Netz zappeln

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Foto: WAZ Foto Pool

Dortmund. 

Die Dortmunder Seven Dead Cats GmbH sorgt dafür, dass Fußballer, Tennisspieler oder Rennfahrer im Internet so professionell auftreten wie auf den Platz oder der Strecke. Wichtig dabei: Der Spieler muss etwas von seiner Persönlichkeit preisgeben.

Die Dortmunder Seven Dead Cats GmbH pflegt die persönlichen Internet-Seiten prominenter Fußballspieler. Diese Liste liest sich beinahe wie die Aufstellung der Fußball-Nationalelf: Manuel Neuer, Mats Hummels, Per Mertesacker, Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger. Mit Michael Ballack, Torsten Frings und Christoph Metzelder kommen noch einige hundert A-Länderspiele hinzu. Diese versammelte deutsche Kickerprominenz hat eine Gemeinsamkeit. Die Dortmunder Seven Dead Cats GmbH (7DC) produziert und pflegt die persönlichen Internetseiten der Stars.

Seit 2003 lassen Geschäftsführer Bernd Huck und 18 Mitarbeiter Fußballprofis im weltweiten Netz zappeln. Mit einer Traumauswahl von 25 Akteuren dürften die „toten Katzen“ mindestens in Deutschland Marktführer sein.

Auch Tennisspieler und Rennfahrer im Portfolio

Fußballer, Tennisspieler oder Rennfahrer – auch Tommy Haas und Nick Heidfeld arbeiten mit 7DC zusammen – kommen nicht mehr ohne einen Internetauftritt aus. „Eine Studie der Universität Zürich hat die Marktwertentwicklung von Spitzensportlern anhand von mehreren Indikatoren untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Homepage den Marktwert um bis zu 13 Prozent steigern kann“, erläutert Huck den handfesten Hintergrund seiner Dienstleistung.

Die Seite sei das einzige persönliche Medium, das ein Sportler unabhängig und ohne Einfluss vom Verein betreiben kann. Dort kann er sich gegenüber seinen Anhängern positionieren, kann den Kontakt zu seinen Fans pflegen. So erklärt Mats Hummels die Bedeutung seiner Trikotnummer, Nuri Sahin gesteht, dass er schon mal die Schule geschwänzt hat, Bastian Schweinsteiger erzählt, dass er bei der Hausarbeit mitmacht.

Diese Art von Plauderei mag belanglos erscheinen, doch sie erfüllt einen wichtigen Zweck: „Der Spieler muss etwas von seiner Persönlichkeit preisgeben“, weiß Huck.

Da Fußballprofis nicht die Zeit haben, ein tägliches Internettagebuch zu pflegen, hält ein vierköpfiges Redaktionsteam die Verbindung und stimmt alle Neuigkeiten – etwa Neujahrsgrüße an die Fans – mit ihnen ab.

Frauen interessieren sich für die Person selbst

Nur wenn die Stars authentisch seien, wachse die Zahl der Besucher auf den Seiten und bleibe stabil. Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zählte Huck bei manchen Spielern teilweise zwischen fünf und sechs Millionen Seitenaufrufe, zu normalen Bundesligazeiten können es bis zu 500 000 pro Monat sein.

Interessant: Die Klientel ist tendenziell jung und weiblich. Sie interessieren sich gar nicht für Fußball, sondern für die Person selbst. Ein Indiz dafür, dass sich immer mehr Fußballer zu Popstars entwickeln.

Mit diesem Wissen um die Beziehung zwischen dem Sportler und seinen Fans bekommt die Internetseite ihre wirtschaftliche Bedeutung. Die Profis können sie als Marketinginstrument bei der Suche nach persönlichen Sponsoren nutzen oder als Vertriebsplattform für Fanartikel. „Allerdings muss die sportliche Leistung stimmen“, betont Huck. Beim Blick auf die Referenzliste von Seven Dead Cats findet sich auch Lothar Matthäus …