Veröffentlicht inWirtschaft

Kupfer und Zinn sind so teuer wie nie

Rohstoffpreise: Zinn und Kuper so teuer wie nie

Die Unruhe in Ägypten und die gute Entwicklung der Weltwirtschaft treiben die Rohstoffpreise. Das für die Produktion von Konserven benötigte Metall Zinn verzeichnete am Montag ein Allzeithoch.

Frankfurt. 

. Die Verunsicherung über die politische Lage in Ägypten und die anhaltende Erholung der Weltwirtschaft haben an den Rohstoffmärkten für deutliche Kursgewinne gesorgt. Das Industriemetall Kupfer eilt von Rekord zu Rekord. Auch Zinn ist so teuer wie nie.

Kupfer notierte am Montag in der Spitze mehr als ein Prozent höher bei 10.160 Dollar je Tonne. Auch das für Konservendosen verwendete Zinn markierte mit bis zu 31.399 Dollar je Tonne ein Allzeithoch. Die jüngsten Konjunkturdaten stimmten positiv und das Angebot dürfte bei den Industriemetallen auf absehbare Zeit knapp bleiben – ein Preisrückgang sei daher zunächst nicht in Sicht, sagten Händler.

Nach Einschätzung von Gayle Berry, Analyst bei Barclays Capital, sorgte beim Kupfer zuletzt vor allem die Lage in Chile für eine zusätzliche Angebotsverknappung. Dem weltgrößten Kupferproduzenten drohen Probleme bei der Energieversorgung. Sie könnten nach Ministeriumsangaben dazu führen, dass der Stromverbrauch im Notfall begrenzt werden müsste.

Beim Ölpreis sorgte vor allem der Krisenherd Ägypten für neuen Auftrieb. Ein Fass des Nordseeöls Brent stieg zu Wochenbeginn wieder über 100 Dollar je Barrel, bis zum Nachmittag verteuerte es sich um 0,6 Prozent auf 100,40 Dollar. Am Freitag war Brent nach schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten um knapp zwei Prozent gefallen. Die US-Ölsorte WTI wurde mit 89,26 Dollar 0,3 Prozent höher gehandelt.

Ölpreis wieder bei über 100 Dollar je Barrel

Die Lage in Ägypten sei weiterhin mit vielen Fragezeichen versehen, sagt Öl-Analyst Christophe Barret von Credit Agricole. „Wir wissen nicht, was passieren wird und die Angst, dass die Unruhen auch auf andere Staaten in der Region überspringen könnte, ist tief im Markt verankert.“ Zuletzt hatte insbesondere die Furcht vor einem Übergreifen der Unruhen in dem nordafrikanischen Land auf ölreiche Nachbarländer Investoren verunsichert. Ein hochrangiger Vertreter aus Kuwait sagte am Wochenende, dass der Ölpreis über die Marke von 110 Dollar je Barrel steigen könnte, falls die Krise in Ägypten andauere. Nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten ist ein solcher Anstieg nicht auszuschließen. Es stelle sich aber die Frage, inwieweit die OPEC einem solchen Preisanstieg tatenlos zuschauen würde, hieß es in einem Kommentar.

Nach oben ging es am Montag auch am Getreide-Markt: Eine Kälte-Welle in den Hauptanbaugebieten der USA und größere Weizen-Bestellungen aus Ägypten sorgten beim US-Future für einen Anstieg um bis zu 1,8 Prozent auf 8,695 Dollar je Scheffel. Das knappe Angebot und die steigende Nachfrage verteuerten auch Mais. Der März-Future markierte mit 6,8175 Dollar je Scheffel ein 30-Monats-Hoch. Sojabohnen zogen um bis zu 0,7 Prozent auf 14,4375 Dollar je Scheffel an.

Kaum vom Fleck kam zum Wochenauftakt der Goldpreis. Das Edelmetall kostete mit 1348 Dollar je Feinunze nahezu so viel wie im späten Freitagsgeschäft. Damit liegt der Goldpreis weiter deutlich unter seinem Rekordhoch von 1430 Dollar vom Dezember. „Der Risikoappetit der Investoren ist derzeit groß, daher ist Gold als sicherer Anlagehafen weniger gefragt“, sagte Ong Yi Ling, Investment-Analyst bei Phillip Futures.rtr