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Kalter Winter – nichts geht mehr auf dem Wesel-Datteln-Kanal

Kalter Winter – nichts geht mehr auf dem Wesel-Datteln-Kanal

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Foto: WAZ FotoPool
Die Gärtner sind nicht die einzigen, die gegen den Bibber-Frost kämpfen. Der Entsorgungsbetrieb Dorsten muss wegen der Kälte die Straßenreinigung einstellen. Auf dem Kanal trat ein, was das Wasser- und Schifffahrtsamt schon am Donnerstag prognostiziert hatte: Der Verkehr kam zum Erliegen.

Dorsten. 

Nichts geht mehr auf dem Wesel-Datteln-Kanal. Zwar war die kleine Kammer der Dorstener Schleuse am Dienstag noch in Betrieb (die große Kammer ging schon seit Montag nicht mehr), doch weil weder in Friedrichsfeld noch in Hünxe geschleust werden konnte, war für die Frachter der Weg zum Rhein dicht. „Eisbrei und Wassertemperatur um Null Grad. Wenn die Schifffahrt zwei Stunden ruht, ist der Kanal dicht“, sagt Klaus Fähnrich, Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Meiderich.

Eisbrecher einsetzen, das bringt nichts: Das schwächste Glied in der Kette sind die vereisten Schleusentore. Dennoch fahren zwei Brecher auf dem Rhein-Herne-Kanal, um wenigsten einen Umweg freizuhalten zum Chemiepark Marl. Dort sind die Unternehmen auf die Ladungen vom Kanal angewiesen. Ob die Operation gelingt? Klaus Fähnrich wagt nur eine Prognose für den Abschnitt von Dorsten bis zum Rhein: „Bis nach dem Wochenende wird das nichts mehr.“

In den Gewächshäusern hilft gegen Kälte nur heizen. 23 Grad braucht die Saat der Beet- und Balkonpflanzen zum Keimen, 16 bis 20 Grad, um zu wachsen. Hochkonjunktur für die Anzucht ist in diesen Wochen, damit im Mai die Pflanzen blühen. Minus 13 Grad hat Johannes Kloer am Dienstagmorgen gemessen. Mit Gas, Kohle und Öl hält der Altendorfer Gärtner dagegen: „Wir müssen jetzt richtig heizen.“

Nicht beeinträchtigt ist der Betrieb der Kläranlage. „Abwasser ist gut angewärmt“, so Michael Steinbach, Sprecher des Lippeverbandes. Bis -12 Grad bleibt auch die Reinigungsleistung gleich, darunter schalten die Bakterien in den Klärbecken um auf Sparbetrieb. „Ammonium-Stickstoff ist fischgiftig, wenn er nicht abgebaut wird, kann das gefährlich werden“, so Steinbach. Das stehe aber derzeit im Dorstener Werk nicht zu befürchten.

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Weitgehend normal läuft auch der Entsorgungsbetrieb. Solange es nicht schneit, kann es der Winterdienst bei einer Kontrollfahrt belassen. Vereinzelt kämpfen die Besatzungen der Fahrzeuge mit Müll, der in den Tonnen festfriert. „Bitte darauf achten, dass es nicht passieren kann“, bittet Johannes Windbrake die Bürger. Den Mitarbeitern helfe die Bewegung gegen die Kälte. Ihre Devise lautet: Besser kalt als nass. Pause macht die Straßenreinigung: Wasser, das auf die Straße gesprüht wird, lässt die Technik vereisen, ohne Wasser ist die Staubentwicklung zu stark. Abgesehen von vereinzelter „Handreinigung“ ist Pause – bis die Temperatur wieder über Null steigt. [kein Linktext vorhanden]