Witten.
„Revier für Genießer“ heißt das Magazin, bei dem Genussmenschen im Ruhrgebiet vermutlich mit der Zunge schnalzen. Die aktuelle, 94-seitige Ausgabe beinhaltet ein 15-seitiges „Special“, das sich den kulinarischen Genüssen im Ennepe-Ruhr-Kreis widmet.
„Dass wir die Wiege des Ruhrgebietsbergbaus sind, ist bekannt. Aber als ich nun hörte, dass hier auch die Wiege der Ruhrgebietsküche stand, habe ich zunächst gestutzt“, bekannte Landrat Dr. Arnim Brux jetzt bei der Präsentation der aktuellen Ausgabe des Magazins, das vierteljährlich im Essener Klartext-Verlag erscheint.
Doch Autor Peter Krauskopf erinnert in seinem Beitrag nicht nur daran, dass Henriette Davidis (1801 – 1876) in Wengern geboren wurde, sondern auch, dass ihr 1845 erstmalig erschienenes „Praktisches Kochbuch“ in ständig überarbeiteten Auflagen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein das Standardwerk deutscher Hausfrauen war.
Auch Kurioses schildert der Autor: Wie etwa die in den 1930er Jahren entwickelte Methode des Wittener Seifenfabrikanten Arthur Imhausen, aus Kohle synthetische Margarine herzustellen. Was zwar gelang, sich aber bekanntlich nicht durchsetzte.
Ganz anders sieht es bei den flüssigen Genüssen aus. Im Beitrag „Die Leute wollen Bier von hier“ wird dargestellt, dass in der Brennerei Sonnenschein am Ruhrufer seit vier Jahren Ruhrtaler Hell und Dunkel produziert wird. Auch Single Malt Whisky wird dort destilliert. „Es war immer mein Traum, Bier zu brauen“, erinnert sich Inhaber Rainer Mönks im Text von Michael Köster, Chefredakteur des Magazins.
Die aktuelle Ausgabe von „Revier für Genießer“, die neben besagtem EN-Special unter anderem auch kultige Pommesbuden und schöne Landcafés im Ruhrgebiet vorstellt und erzählt, wie die Pizza den Pott eroberte, gibt es für 4,95 Euro in Buchhandlungen und Zeitschriftenläden. Die Auflage umfasst rund 10 000 Exemplare.
Etwa 12 500 weitere Sonderexemplare, die ausschließlich die kulinarischen Genüsse im EN-Bereich behandeln, wurden vom Kreis gekauft und werden nun in Lesezirkeln beispielsweise in Arzt- und Anwaltspraxen zu finden sein.
So möchte sich der Ennepe-Ruhr-Kreis auch weit über die Grenzen hinaus als gastronomische Adresse empfehlen. „Etwa 5,5 Millionen Menschen leben im Ruhrgebiet. Wenn einige davon hierher kämen, wäre einiges gewonnen“, meint Landrat Brux.
Neben der Beschreibung von Gastronomiebetrieben etwa in Witten (u. a. „Picasso“, „Casa portuguesa“, „Schloss Steinhausen“, „Haus Herbede“), Hattingen und Sprockhövel, findet sich im Anhang des Magazin-Specials auch eine Auswahl der „angesagten Adressen im Ennepe-Ruhr-Kreis“. Die seien natürlich nach eigenem Ermessen ausgewählt, so die Autoren.
Und sicherlich ließen sich einige ergänzen, vielleicht in einer der nächsten Ausgaben des Magazins.
Autor Peter Krauskopf ist Bochumer. Und er findet gerade „den Blick von außerhalb“ auf die Genüsse des Ennepe-Ruhr-Kreises spannend. In diesem Sinne: Guten Appetit!