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Mehr Betten in beiden Krankenhäusern

Mehr Betten in beiden Krankenhäusern

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Foto: WAZ FotoPool

Witten. 

Der neue Krankenhausplan von Landesministerin Barbara Steffens spricht eine klare Sprache: 9 Prozent der Betten aller Kliniken in NRW sollen in Zukunft eingespart werden. Die beiden Wittener Krankenhäuser aber entwickeln sich gegen den Trend: Hier wird aufgestockt.

„Ich gehe mit Sicherheit davon aus, dass die Zahl der Betten innerhalb der St. Elisabeth Gruppe nicht reduziert wird“, erklärt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr und damit auch des Marien Hospitals Witten. Ganz im Gegenteil habe er sogar die berechtigte Hoffnung, dass in seinen Häusern Betten hinzu kommen würden. „Mit dem St. Marien Hospital Eickel bietet die St. Elisabeth Gruppe auch Leistungen für psychisch erkrankte Menschen an. Durch die hohe Auslastung der Fachklinik in Herne und der Zusage im Landeskrankenhausplan, das zusätzlich insgesamt 2300 Betten im Bereich der Psychologie geschaffen werden sollen, wird die Bettenzahl um mindestens 40 Betten erhöht.“

Geriatrie wird ausgebaut

Ähnlich positiv steht Joachim Abrolat den Planungen der Landesregierung gegenüber. „Wir erwarten für unsere Geriatrie eine Steigerung der Anzahl der Betten“, erklärt der Verwaltungsdirektor des Ev. Krankenhauses Witten. Das Ev. Krankenhaus ist das einzige Krankenhaus mit einer Abteilung für Geriatrie in Witten, zurzeit hat die Abteilung eine Kapazität von 100 Betten. „Wir wollen unsere Klinik mehr und mehr auf Altersmedizin spezialisieren“, betont Abrolat. Der demographische Wandel spreche dafür, aber auch die Tatsache, dass man sich als Krankenhaus immer mehr spezialisieren müsse. Dazu gehöre auch, in anderen Abteilungen Kapazitäten abzubauen. „Das haben wir ja in der Vergangenheit bereits getan, etwa in der HNO-Abteilung oder bei der Chirurgie.“ Darum erwartet Abrolat auch hier keine großen Veränderungen mehr. „Ich rechne nicht damit, dass bei uns in diesen Bereichen Betten abgebaut werden.“

Perinatalzentrum höchster Standard

Spezialisierung auf Kernbereiche, so beschreibt auch Theo Freitag den zukünftigen Weg des Marien Hospitals. „Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendklinik bildet die Geburtshilfe des Marien Hospital Witten ein Perinatalzentrum Level 1. Damit erfüllen wir dort bereits heute die geforderten Kriterien für eine hervorragende Versorgung von Frühgeborenen. Dies hat sich auch in den Entwicklungen der letzten Jahre widergespiegelt. Das Marien Hospital Witten war mit 1805 Geburten in 2012 die größte Geburtsklinik im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe. In diesem Jahr wurde das Angebot aufgrund der hohen Nachfrage weiter ausgebaut und ein sechster Kreißsaal eingerichtet. Ende 2011 wurde die neue Frühgeborenen-Intensivstation eröffnet, die 21 Intensivplätze umfasst und über modernste technische Möglichkeiten der intensiv-medizinischen Versorgung verfügt.“

Der Krankenhausplan 2015 fordert von den rund 400 Krankenhäusern in NRW u. a. sich verstärkt auf die Bedürfnisse älterer Menschen zu konzentrieren.