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Krankenhaus-Ehe soll Pflege verbessern

Krankenhaus-Ehe soll Pflege verbessern

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Foto: Walter Fischer / WAZ Foto Pool

In der Gesundheitswirtschaft steht eine weitere „Elefantenhochzeit“ vor der Tür: Die St. Vincenz-Gruppe mit über 2300 Mitarbeitern, zu der auch das Wittener Marien-Hospital gehört, und die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital mit rund 1700 Mitarbeitern, wollen fusionieren. Geben die obersten Gremien grünes Licht, soll das neue Unternehmen noch im Frühjahr aus der Taufe gehoben werden. Geplanter Name: St. Elisabeth-Gruppe.

Die „Ehe“, betont Johannes Baumann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Vincenz-Gruppe, wäre eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“; beide Seiten sollen einen Anteil von 50 Prozent an der neuen Gesellschaft einbringen. Mit der Fusion, so der Verwaltungsratschef, soll die Qualität der Pflege, aber auch die wirtschaftliche Lage der Einrichtungen verbessert werden.

So seien etwa Einsparungen bei den Apotheken, Küchen oder beim Einkauf denkbar. Wichtiges Signal an die Mitarbeiter: „Wir wollen niemanden entlassen, es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“ Im Gegenteil: Nicht nur im ärztlichen, sondern auch im Pflegebereich würden nach der Fusion weitere Mitarbeiter eingestellt.

Die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital Herne ist Träger von stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen sowie des Marienhospitals, das an zwei Standorten 575 Betten bereit hält und rund 1700 Menschen beschäftigt. Die St. Vincenz Gruppe Ruhr brächte weitere Krankenhäuser und Fachkliniken in Herne und Witten mit über 1000 Betten rund 2300 Beschäftigten ein.

„Wir legen Wert darauf, dass die Selbstständigkeit der Einrichtungen erhalten bleibt“, betont Baumann. Ob an einzelnen Standorten aber Abteilungen geschlossen beziehungsweise zusammengelegt werden, stehe noch in den Sternen. „Das wollen wir langsam angehen“, so der Verwaltungsratschef.

„Große Fragezeichen“ sieht Agnes Westerheide, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi, bei der geplanten Fusion. Auch wenn betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen würden, so heiße das noch lange nicht, dass befristete Verträge verlängert oder gar entfristet würden Und: Bei Neueinstellungen drohe die Gefahr, dass Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen eingestellt würden.