Gewaltfreie Kommunikation und der Sprachwandel beschäftigt die Schüler des Märkischen Gymnasiums. Pennäler haben Projektarbeiten vorgestellt
Kreativen und sozialkritischen Themen haben sich die Schüler/innen der Märkischen Schule genähert und ihre Projektarbeiten jetzt im Foyer der Pausenhalle präsentiert. Darunter die Jahrgangsstufen 5 bis Q2 und verschiedene Arbeitsgemeinschaften sowie die Literaturkurse der Q1. Die achte Klasse erstellte einen informativen Flyer zum Thema „Weg mit dem Palmöl! Verzichten statt Vernichten“. Darin gehen sie auf die Abholzung und Brandrodung von rund 15 Millionen Hektar Regenwald ein, die zur Herstellung des Produktes in Kauf genommen werden.
Sprachforschung und Wandel
Bedrohte Tiere verlieren ihren Lebensraum und der Klimawandel wird negativ beeinflusst. „Wir haben das Thema im Politikunterricht behandelt und Kontakt zu Organisationen gesucht. Sofort haben haben wir etliche Info-Materialien bekommen“, freut sich Viola Gutt (achte Klasse). Ebenso wurden Artikel und Marken, vor allem aus der Lebensmittelindustrie, aufgelistet, in denen Palmöl enthalten ist und gleichzeitig Alternativprodukte vorgeschlagen.
Auf Sprachforschung begab sich die 10. Klasse, betreut durch Deutschlehrerin Katharina Seidel: „Wir haben uns mit Sprachunterschieden und auch mit Jugendsprache beschäftigt.“ Der Einfluss von gewaltverherrlichenden Songtexten (WAZ berichtete) ist auch bei den „Märkern“ ein Thema, wird jedoch sehr reflektiert betrachtet. Schüler Moritz Rupprecht findet, „dass Musiktexte beeinflussen können. Aber es kommt immer auf den Freundeskreis an.“
Sein Kollege Nils Rudolph dazu: „Einigen gefällt nur die Musik und sie distanzieren sich klar vom Inhalt.“ Die Sprache sei zwar in jedem Fall im Wandel. Eine Verrohung können aber weder Schüler noch Lehrer feststellen. Streitschlichtung und gewaltfreie Kommunikation ist außerdem stetiger Begleiter im Schulalltag des Gymnasiums an der Saarlandstraße und wird durch Projekte gefördert.
Interessant war für die Jugendlichen die Beobachtung, dass manche Wörter nur in speziellen Altersgruppen bekannt seien. Das Jugendwort 2012, „Yolo“ (Abkürzung für„You only live once”) sei demnach im alltäglich Sprachgebrauch der Schüler fest verankert. „Meine Eltern und Großeltern kennen es aber nicht. Dafür benutzen sie teilweise Wörter mit veralteten Bedeutungen, die mir nicht mehr geläufig sind und die ich auch nicht in meinen Wortschatz übernehmen würde“, beschreibt Moritz. Ein Film zum Thema „Werbesprache“ befasste sich zudem mit der besonderen Wirkungsweise, die durch Adressatenbezug, Euphemismen und Reime erzeugt wird.