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Alle Besucher des Badesees Silbersee II in Haltern sollen nun Eintritt zahlen

Alle Besucher des Silbersees in Haltern sollen nun zahlen

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Foto: BAUER, Dirk
Der Silbersee II in Haltern am See gilt als „größte Badewanne des Ruhrgebiets“. In der Hauptsaison können sich an einem sonnigen Tag schon mal 20.000 Badegäste am Strand drängen. Jetzt will die Betreibergesellschaft die Gebührenregelung ändern. Alle Besucher sollen zukünftig zahlen, nicht nur Pkw- und Motorradbesitzer.

Haltern. 

Bislang war der Eintritt zum Silbersee II in Haltern am See frei, lediglich die Parkplätze waren mit 6 Euro je PKW und 4 Euro je Motorrad kostenpflichtig. Zwischen 80 und 90 Prozent der Badegäste kommen mit dem eigenen PKW, mit Bus und Bahn je 6 Prozent, zu Fuß zwei Prozent. Das war das Ergebnis einer Besucherbefragung, bei der am 2. und am 20. August 2011 insgesamt 488 Besucher befragt worden waren.

„Wir halten eine Pro-Kopf-Regelung für gerechter“, sagt Dr. Sabine Lange, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft, jetzt. Alle Gesellschafter hätten dem Beschluss bereits zugestimmt. Zu Beginn der Badesaison (1. Mai) soll zukünftig jeder Besucher mit zwei Euro dabei sein.

Eintritt für Strandreinigung, Müllentsorgung und Reparaturen verwenden

Kassiert wird nur bei schönem Wetter, wenn der Security-Dienst vor Ort ist. Der bewacht die Parkplätze für insgesamt 900 PKW- und 100 Motorrad und Wohnmobilstellplätze. Verkehrsprobleme mit wildem Parken und Zufahrt blockieren gibt es seit dem Ausbau der Parkplätze und dem beauftragten Ordnungsdienst nicht mehr.

„Der Silbersee II ist ein etabliertes, gepflegtes, regionales Angebot“, sagt denn auch Dr. Lange und begründet damit das Pro-Kopf-Eintrittsgeld. Strandreinigung, Müllentsorgung, Reparaturen, beispielsweise an Zäunen und Zuwegungen bedeuten für die Betreibergesellschaft Kosten. Zu Buche schlagen auch die Wasserkontrolle des Badesees durch den Kreis Recklinghausen sowie der Einsatz der DLRG, die vor Ort für eine Erstversorgung unerlässlich ist. „Alles, was wir einnehmen, wird auch wieder ausgegeben“, so Dr. Lange.

Ein Problem ist allerdings der Vandalismus in der Anlage. Zäune würden zerschnitten, vom RVR gepflanzte Bäume für Grillfeuer abgeholzt, Waschbecken und Spiegel in den Toiletten abmontiert, Mülleimer in den See geworfen. „Wenn sich die Besucher an Regeln halten würden, würden die Kosten nicht weiter steigen“, so Dr. Lange.

Pacht für die Betreibergesellschaft

Einen Teil der Einnahmen aus den Eintrittsgeldern geht als Pacht an die Betreibergesellschaft; die bezahlt davon Reparaturen in der Anlage. Der andere Teil geht an die Pächter der „Treibsand“-Gastronomie, die für Strandreinigung und Müllentsorgung zuständig sind.

Im Silbersee II wird definitiv kein Quarzsand mehr gefördert, so die Quarzwerke. Das Westufer ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und soll zunächst bepflanzt werden. Ob es später der Betreibergesellschaft überlassen wird, ist offen.