Veröffentlicht invelbert

Velberter Schüler werden zu Medienscouts ausgebildet

Velberter Schüler werden zu Medienscouts ausgebildet

Die Medienscouts Medienscout in Velbert--656x240.jpg
Foto: WAZ FotoPool
Schüler fast aller Velberter Schulen ließen sich zu Medienscouts ausbilden. Sie klären Gleichaltrige über Gefahren auf und greifen bei Problemen ein

Velbert. 

Es verbindet uns, hält Informationen bereit und ist ein Ort auch für Freundschaft. Das Internet birgt aber auch ebenso viele Gefahren: Vor allem unerfahrene Nutzer wissen mit dem World Wide Web oft nicht richtig umzugehen. Gut 90% aller Jugendlichen nutzen das Internet, schätzen Fachleute; auch die meisten Grundschüler sind mittlerweile online. „Ein Grund zur Beunruhigung“, findet Medienbetreuer Oliver Schmidt, da Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, illegale Film- und Musikdownloads in der Mediennutzung eingeschlossen und für Jugendliche und Kinder allgegenwärtig und selbstverständlich seien. Zur Aufklärung all dieser Risiken startete die Landesanstalt für Medien (LfM) in ganz Nordrhein-Westfalen das Projekt „Medienscouts“.

Mitschüler wollen anonym bleiben

Die Idee: Schüler der Sekundarstufe I zu Ansprechpartnern für Mitschüler auszubilden, die internetbezogene Fragen oder Probleme haben. „Kinder lernen lieber von Gleichaltrigen, da sie direkt am Geschehen beteiligt sind. Zu Lehrern wird das Vertrauen viel langsamer aufgebaut“, weiß Thorsten Molkentien, Lehrer für Physik und Chemie an der Christlichen Gesamtschule Bleibergquelle. Je zwei Beratungslehrer und vier Schüler jeder Velberter Schule sind an dem Projekt beteiligt – ausgenommen die Hardenbergschule, die bereits an einem eigenen Projekt arbeitete.

„Die vier Schüler unserer Schule haben wir nach Leistungsstärke, Sozialkompetenz und Vertrauenswürdigkeit ausgewählt“, sagt Molkentien. Schließlich wollen die hilfesuchenden Mitschüler anonym bleiben. Der 16-jährige Clemens Heckel: „Als Medienscout ist es meine Aufgabe, andere Schüler zu beraten, wenn sie etwa im Internet gemobbt werden.“ In den sieben Workshops hat er gelernt, wie das geht. In theoretischen und praktischen Arbeitsphasen unterrichteten LfM-Referenten Beratungslehrer und Schüler zum Thema Internet und Sicherheit, soziale Kommunikation, Computerspiele, Handy, Online-und Peer-Beratung und Kommunikationstraining.

Über jeweils zwei Tage fanden die Workshops in der Realschule Kastanienalle, im Nikolaus-Ehlen-Gymnasium, in der Bleibergquellen-Schule und in der Martin-Luther-King-Schule statt. Begonnen hatte das Projekt schon im November. Vergangenen Mittwoch überreichte Oliver Schmidt den Teilnehmern ihren Qualifizierungsschein zum offiziellen „Medienscout“: „Die LfM hatte die Idee schon vor zwei bis drei Jahren und als kleine Kommune waren wir mit Velbert schnell im Boot. Alle Teilnehmer waren sehr motiviert.“