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87-Jährige auf Campingplatz in Rees aus Flammen gerettet

87-Jährige auf Campingplatz in Rees aus Flammen gerettet

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Foto: WAZ FotoPool

Rees. 

Nachbarn auf dem Campingplatz „Zum Reisenden Mann“ und die Dame vom mobilen Pflegedienst haben in Rees-Mehr am Freitag ein Menschenleben gerettet. „Nicht auszudenken, was ohne ihren Einsatz geschehen wäre“, lobte ein Polizeibeamter.

In dem Mobilheim einer pflegebedürftigen 87-Jährigen war auf dem Campingplatz „Zum Reisenden Mann“ in Rees-Mehr am Freitag kurz vor 12 Uhr ein Feuer, vermutlich an der Heizung, ausgebrochen – just in dem Moment als die Mitarbeiterin der ambulanten Pflege vor Ort war. Mit Hilfe von zwei Nachbarn konnte sie die bettlägerige Dame auf einem Pflegestuhl aus dem Haus bugsieren. Die Bewohnerin blieb verletzt, wurde jedoch ins Hospital gebracht.

Nachbar Hans Weyershäuser hatte mittels Feuerlöscher versucht, Schlimmeres zu vermeiden, auch das Wasser aus dem Gartenschlauch konnte dem Brand nicht Herr werden.

Glücklicherweise waren die Löschzüge Haffen-Mehr und Rees-Stadt mit 27 Einsatzkräften schnell vor Ort. „Wir haben von zwei Seiten aus das Feuer angegriffen, denn die Mobilheime stehen dicht an dicht“, erläuterte Stadtbrandmeister Hans-Gerd Thiel. Was besonders gefährlich ist: In den meisten Mobilheimen stehen Gasflaschen. So auch im Haus der 87-Jährigen. „Wir haben die Flaschen schnell gefunden und in Sicherheit gebracht“, so Thiel.

Nachbarn saß der Schrecken noch in den Gliedern

Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte sich die angrenzende Hauswand von Familie Weyershäuser durch die Wärmeentwicklung gelöst, Fenster wurden zerstört. Einem anderen Nachbarn saß der Schrecken noch in den Gliedern. Er fuhr über Haffen zurück zum Campingplatz, als er von der Feuerwehr überholt wurde, die dann in Höhe seines Mobilheims Halt machte.

Die 87-Jährige kam schon als junge Camperin zum „Reisenden Mann“. Später bezog sie hier mit ihrem Mann ein Wochenenddomizil, was vor vielen Jahren zum festen Wohnsitz wurde. Hier ist auch ihr Ehemann verstorben. Als sie nach einem Schlaganfall pflegebedürftig wurde, sollte sie in ein Altenheim ziehen. „Dorthin wollte sie auf keinen Fall“, so die Nachbarn. Jetzt hat wohl das Schicksal entschieden: Ihr Zuhause wird nicht mehr bewohnbar sein.