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Oberhausen: Bitter für Kunden und Mitarbeiter – beliebtem Laden droht das Aus

Schock für Kunden und Mitarbeiter in vielen Einkaufszentren und Fußgängerzonen! Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab.

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© IMAGO / Manfred Segerer

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Eine Welle von Insolvenzen und Schließungen trifft aktuell Oberhausen und viele weitere Innenstädte im Ruhrgebiet mit voller Wucht. Karstadt Galeria Kaufhof, Deutschlands größte Modekette Peek & Cloppenburg, die Schuhhändler Salamander, Klauser und Görtz, die Sportartikelkette „Runners Point“, die Spielwarengeschäfte von „myToys“ – die Liste wird immer länger. Jetzt ereilt die Kunden und vor allem auch die Mitarbeiter die nächste bittere Nachricht.

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Erst vor wenigen Monaten wurde die strauchelnde Kette mit Filialen unter anderem in Oberhausen, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Moers, Kamp-Lintfort und Düsseldorf von einem neuen Gesellschafter übernommen. Ziel war es, das Unternehmen zurück in die Gewinnzone zu bringen. Dieser Plan ist nun vorerst gescheitert.

Oberhausen: 180 Filialen mit 1100 Mitarbeitern betroffen

Der in Osnabrück ansässige Schuhhändler Reno ist sechs Monate nach dem Eigentümerwechsel insolvent. Am Amtsgericht Hameln wurde sowohl gegen den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH als auch gegen die Tochter Reno Schuh GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet. Dies bestätigten das Gericht und eine von Reno beauftragte Medienagentur am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).

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In Duisburg und rund 180 weiteren Städten in Deutschland ist die Schuhhandelskette Reno mit Filialen vertreten (Symbolbild). Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich

Reno betreibt nach eigenen Angaben rund 180 Filialen mit etwa 1100 Mitarbeitern. Der Insolvenzantrag betrifft vorerst nur die deutschen Filialen, nicht jene in Österreich und der Schweiz. Ende September 2022 hatte die „HR Group“ die damals schon von Insolvenz bedrohte Schuhhandelskette an die „cm.sports GmbH“ in Kooperation mit „GA Europe“ verkauft. Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter über einen möglichen Neustart.

Einsparungen führten nicht in die Gewinnzone

Kunden, Mitarbeiter, Vermieter und die betroffenen Städte wie Oberhausen und Gelsenkirchen dürfen also hoffen, dass Reno noch die Kurve bekommt. Allerdings sind die Vorzeichen nicht sonderlich gut. Denn bisherige Versuche, das Unternehmen durch Kosteneinsparungen wieder in die Gewinnzone zu bringen, blieben erfolglos. „Wir hatten eigentlich vor, mit etwas verkleinerter Mannschaft, einem guten Grundbestand an Filialen und neuem Sortiment durchzustarten“, sagte der für Finanzen zuständige Reno-Geschäftsführer Dieter Metz. In den vergangenen Monaten seien die Umsätze dennoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben.


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Reno ist kein Einzelfall. Die Preisexplosion, ausgelöst durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, treibt große Teile des Schuhhandels in die Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft habe im vergangenen Jahr seine Türen für immer geschlossen. Das berichtete kürzlich der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands innerhalb eines Jahres um 1500 auf rund 10.000. Ein solches Schicksal droht jetzt auch den Reno-Filialen zum Beispiel in der Innenstadt von Gelsenkirchen, im Bero-Zentrum Oberhausen oder auch im Einkaufszentrum Palais Vest in Recklinghausen.

Anmerkung der Redaktion:
In einer früheren Version dieses Artikels war auch die Reno-Filiale in Duisburg erwähnt. Diese ist jedoch bereits beschlossen. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten um Entschuldigung.