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Der „Runde Tisch Heimerziehung“ in Berlin hat seine Arbeit nicht richtig gemacht. So kommentiert die Freie Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-Heim den Schlussbericht, den der Runde Tisch jetzt vorgelegt hat.
Die Freie Arbeitsgruppe hatte sich 2006 gegründet. Sie wollte Misshandlungen an behinderten Kindern im ehemaligen Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein erfassen und öffentlich machen. Der Heimerziehung in Behinderteneinrichtungen aber habe sich der Runde Tisch nicht stellen wollen und sich auf Jugendhilfe beschränkt.
Die Arbeitsgruppe „empfindet es ebenfalls als Skandal, dass die Verbrechen an Säuglingen und Kleinkindern keine Aufarbeitung erfahren haben. In den damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein wurde Gewalt auch an Kleinkindern verübt.“ Der Runde Tisch sei eine „Farce“, so die Opfergruppe. Sie hat den Eindruck gewonnen, „dass hier Zeit geschunden wurde, in der die Zahl der Anspruchsberechtigten durch Tod minimiert wurde.“
Hart ins Gericht geht die Arbeitsgruppe auch mit den Kirchen, mit Caritas und Diakonie. Entschuldigungen bei den damals anvertrauten Heimkindern habe es zwar gegeben. Beim Thema Wiedergutmachung aber werde weiter ausgewichen.