Wetter.
Mit der Berichterstattung über den Baufortschritt auf der Kaiserstraße gerät auch die Gestaltung des neuen Verkehrskreisels wieder in die Diskussion. Dr. Klaus Becker, Vorsitzender des Heimatvereins, hat bereits einen Vorschlag gemacht. „In das Zentrum des neuen Kreisverkehrs im Herzen unserer Stadt gehört nach meiner Auffassung das Denkmal des Dichters August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, als ein kulturelles Zeichen und als Erinnerung an seine Besuche in Wetter.“ Bereits im Januar 2013 habe er einen entsprechenden Antrag an Bürgermeister Frank Hasenberg gestellt.
Bedeutung für die Stadt
Becker erinnert in eigenen Worten an die Bedeutung Hoffmanns für Wetter: „Zu Ostern 1820 kamen zu Fuß aus Bonn der Student August Heinrich Hoffmann mit seinem Kommilitonen Karl Hengstenberg, dem Sohn des Pfarrers Hengstenberg in Wetter. Die Freunde fuhren mit der Fähre über die Ruhr zu einem Besuch auf Haus Hove. Dort lebten der 79-jährige Detmar von Schwachenberg mit seinen Töchtern Henriette und Friederike und dem Hauslehrer Pfeiffer. Die 27-jährige Henriette war nach unglücklicher Ehe geschieden worden und wohnte mit ihren zwei Söhnen wieder im Elternhaus.
Hoffmann ergriff eine innige Zuneigung zu Henriette von Schwachenberg, und er widmete ihr später die zweite Strophe des ,Liedes der Deutschen’. Das Gedicht vom 26. August 1841 hatte er nachts in seiner Herberge auf Helgoland geschrieben, nachdem er beim Spazierengehen einem englischen Offizier in den Graben ausweichen musste. Damals war er – als Demokrat – ständig auf der Flucht vor der preußischen Polizei, und erhielt von Henriette auf Haus Hove das notwendige Geld für die Verstecke.
Ohne die finanzielle Unterstützung aus Wetter wäre Hoffmann nie nach Helgoland gekommen, und die unfreundliche Begegnung mit dem Besatzungssoldaten wäre nicht geschehen. So können wir sagen, dass mit Hilfe aus Wetter die deutsche Nationalhymne gedichtet wurde. Eine großartige Liebesgeschichte mit poetischem Ausklang.“
Die Ehrung des Dichters wäre nach Ansicht von Klaus Becker „ein Zeichen, das weit über unsere Stadtgrenzen hinausgehen würde. Und es wäre ein Dank an diesen Mann, dessen Texte jedes Kind und jeder Erwachsene in Deutschland kennt“.