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Wichtige Hilfe auf dem Weg zurück in den Job

Wichtige Hilfe auf dem Weg zurück in den Job

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Foto: WP

Warstein. 

Die medizinische Rehabilitation nach einem Unfall oder eine Krankheit ist abgeschlossen. Jetzt geht es darum, den Betroffenen möglichst wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wenn das nicht problemlos möglich erscheint, folgt die medizinisch-berufliche Rehabilitation (Phase II). Dieses Angebot bietet nun auch das LWL-Institut für Rehabilitation am Standort Warstein an. Dafür wurde das Haus W52 („Haus Virchow“) umgebaut. Am Montag Nachmittag war offizielle Eröffnung. Christiane Kraft-Bauersachs, eigens aus Berlin angereiste Dezernatsleitende Ärztin für NRW der Deutschen Rentenversicherung-Bund, erläuterte in der Feierstunde die Wichtigkeit.

Anträge nehmen zu

Die Anträge psychisch Erkrankter bei Reha-Maßnahme nähmen zu (die Gruppe bildet inzwischen die dritthäufigste Indikation), was mit einem starken Kostenfaktor verbunden sei. Ziel der „Phase II“ solle es sein, für die Betroffenen eine „passgenaue Einschätzung“ zu finden, damit diese wieder zurück ins Erwerbsleben kommen können. Schließlich wolle die Rentenversicherung die „Beschäftigungsfähigkeit sichern“. Eine dafür passende Einrichtung fehlte jedoch in NRW, so dass die Überlegung entstand, dieses Angebot in Warstein anzubieten. Mit dem Ergebnis ist die Berlinerin sehr zufrieden, das Gebäude zeuge von der Wertschätzung, die den Betroffenen entgegen gebracht werde. Der Kaufmännische Direktor der LWL-Gesundheitseinrichtungen im Kreis Soest, Helmut S. Ullrich, startete seine Projektvorstellung mit einem Blick zurück. Das Haus Virchow sei ursprünglich, 1905, in einem „gehobenen Standard“ gebaut worden, vor allem höher als das Pendant auf der damaligen „Frauenseite“ der Einrichtung. Das Gebäude habe sich für ein Angebot für die medizinisch-berufliche Rehabilitation angeboten, da es hinsichtlich der Größe, Zuschnitt und Lage gepasst habe. Die Abstimmungszeit mit der Denkmalpflege habe einige Zeit in Anspruch genommen: Eingereicht im Oktober 2011 gab es im März 2012 die Baugenehmigung. Im August war Baubeginn, im März 2013 die Fertigstellung. Die umfangreiche Umbaumaßnahme sei „sehr erfolgreich“ verlaufen, biete nun für die Arbeit einen „vorbildlichen Rahmen“. Dabei sei den Belangen der Denkmalpflege zugleich ausreichend Rechnung getragen worden. Ullrichs Dank galt allen, die an dem Umbau beteiligt waren.

Seit vier Wochen im Gebäude

Dietmar Böhmer, Leiter des LWL-Instituts für Rehabilitation, betonte die Wichtigkeit des Gebäudes: „Wir haben lange auf diesen Tag gewartet.“ Endlich, seit vier Wochen, arbeite man in den neuen Räumlichkeiten. Dort sind 12 Plätze entstanden. Doch das ist nur die eine Seite der Phase II-Arbeit: Für die Rehabilitanden werden auch Praktikumsplätze benötigt, damit diese zeigen können, in welchem Bereich und welchen Umfang sie künftig am Erwerbsleben teilnehmen können.

Das gelingt nicht nur innerhalb der LWL-Einrichtung, weshalb der besondere Dank den Netzwerkpartner galt. Was Böhmer ebenfalls freut: Das neue Modul ergänzt das bisherige Leistungsspektrum zur Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen und beschert dem Psychiatriestandort Warstein ein echtes Alleinstellungsmerkmal. „Unser Angebot der medizinisch-beruflichen Rehabilitation ist offiziell von der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin anerkannt, das ist bundesweit bislang nur bei zwei weiteren Einrichtungen der Fall.“ Dem Institut steht ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern und Sporttherapeuten zur Verfügung, das den Rehabilitanden dabei unterstützt, vorhandene Arbeitsstörungen zu überwinden und die eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Diese Die neu erworbenen Fertigkeiten werden anschließend unter realen Bedingungen angewandt.