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Gruppe von jungen Männern belästigte weibliche Badegäste

Gruppe von jungen Männern belästigte weibliche Badegäste

Schwimmen in Blau und Kerzenschein.jpg
Foto: Jürgen Schade
  • In einem Freizeitbad in Netphen (Siegerland) hat eine Gruppe Jugendlicher weibliche Badegäste belästigt
  • Jetzt soll ein Sicherheitsdienst engagiert werden
  • Wo die Gruppe herkam, ist unbekannt

Netphen. 

  • In einem Freizeitbad in Netphen (Siegerland) hat eine Gruppe Jugendlicher weibliche Badegäste belästigt
  • Jetzt soll ein Sicherheitsdienst engagiert werden
  • Wo die Gruppe herkam, ist unbekannt

Die Berichte über das Verhalten der Gruppe von Migranten, die am Freitagabend im Netphener Freizeitbad weibliche Badegäste belästigt haben, schlagen weiter Wellen. „Diese Gruppe hat vielen, die unsere Gastfreundschaft und Hilfe brauchen, geschadet“, schreibt FDP-Stadtverordneter Klaus Kopetzki.

„Sexuelle Belästigung darf weder vertuscht noch verharmlost werden“, merkt Grünen-Kreistagsabgeordneter Simon Rock an, „aber wilde Spekulationen, Generalverdächtigungen oder Hetzjagden bringen auch keinen weiter.“

„Erhebliche Gefahr“

Inzwischen sind den Mitgliedern der Gesellschafterversammlung der Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) Informationen zugeleitet worden, die über die am Dienstag von Bürgermeister Paul Wagener abgegebene Erklärung hinausgehen. Die Schwimmmeisterin berichtet von zwei Gruppen etwa 18 bis 25 Jahre alter Männer, die Unter- statt Badehosen trugen und schon den Barfußgang mit Schuhen verschmutzt hätten. „Da es in den letzten Wochen immer wieder Probleme gab, wurden sie von einer Mitarbeiterin am Empfang schon auf die Badehosenpflicht hingewiesen.“ Unserer Redaktion ist bekannt: es waren junge Männer, die jüngsten 16 Jahre, die meisten aber über 18 Jahre alt.

Ohne Rücksicht auf andere Gäste seien sie ins Wasser gesprungen. „Ein Großteil von ihnen konnte nicht schwimmen, sodass eine erhebliche Gefahr für sie und die anderen Badegäste entstand. Im Thermalbecken verhielten sie sich so chaotisch, dass der Aufenthalt für andere Gäste unmöglich war.“ Sie habe, nachdem Teilnehmerinnen des Aqua-Cycling-Kurses belästigt worden seien, ein Hausverbot ausgesprochen. Während sie von der Schwimmmeisterkabine aus die Polizei rufen wollte, hätten die Männer das Bad verlassen, „sodass sich der Anruf zur Polizei erübrigte.“

„Fingerspitzengefühl gefragt“

„Es war einfach nur eklig“, fasst die Kursleiterin des Aqua-Cycling-Kurses ihre Beobachtungen zusammen. „Meine Kursteilnehmerinnen fühlten sich begafft und beleidigt.“ Die Schwimmmeister seien machtlos gewesen. „Die gesamte Stimmung im Hallenbad drohte zu kippen, da sich nun auch viele Badegäste gegen diese Meute wehrten.“ Die Kursleiterin fordert Bad-Geschäftsführer Bernd Wiezorek auf, „umgehend entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um solche und weitere Situationen zu vermeiden.“

Das will Wiezorek nun auch tun, indem er freitags bis sonntags nachmittags die Einlasskontrolle einem Sicherheitsdienst überträgt, der auch die Aufsichtskräfte in der Schwimmhalle unterstützen kann. In seiner Stellungnahme weist Wiezorek allerdings auch darauf hin, dass es „immer wieder mal“ vorkomme, „dass gerade Gruppen über die Stränge schlagen und zurechtgewiesen werden müssen“. Der FON-Geschäftsführer weiter: „Ein zu frühes Reagieren mit Hausverboten bei Gästen mit Migrationshintergrund lässt schnell den Vorwurf von Fremdenfeindlichkeit aufkommen. Hier ist gerade in der heutigen Zeit besonderes Fingerspitzengefühl gefragt.“

Wo die Gruppe herkam, ist unbekannt. Bürgermeister Paul Wagener schließt aus, dass es sich um Bewohner Netphener Unterkünfte handelt — der „Betreuer“, der für die Gruppe die Eintrittskarten gekauft hat, wäre bekannt gewesen.