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Offenbar Brandanschlag auf künftige Flüchtlingsunterkunft in Xanten

Offenbar Brandanschlag auf künftige Asylunterkunft in Xanten

  • Brand in ehemaliger Förderschule, die momentan zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut wird
  • Hinweise auf Brandstiftung
  • Polizeipräsenz massiv erhöht nach dem Vorfall

Xanten. 

In der Nacht zum Sonntag ist es in der ehemaligen Förderschule in Xanten, die derzeit zu einer Asylunterkunft umgebaut wird, zu einem Brand gekommen. Über die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes wurde umgehend die Feuerwehr informiert. Sie kontrollierte die Räumlichkeiten unter Atemschutz. Der zunächst vermutete technische Defekt an der Heizungsanlage bestätigte sich nicht.

Im Erdgeschoss des Südflügels wurde im Bereich des Flures festgestellt, dass dort offensichtlich ein Brandbeschleuniger (zerbrochene Glasflasche, Benzingeruch) benutzt wurde. Auf mehreren Quadratmetern wurde der Boden durch Brandeinwirkung beschädigt. Darüber hinaus wurde der Wand- und Deckenanstrich beschädigt. Die Tür zum östlichen Bereich wurde durch bisher unbekannte Täter gewaltsam geöffnet. Die Feuerwehr hat das Gebäude nach weiterer Erkundung mittels Überdrucklüfter belüftet.

Polizeikräfte massiv verstärkt

Nachdem bekannt wurde, dass es sich wohl um Brandstiftung handelt, wurden die Polizeikräfte massiv verstärkt. Neben der Kriminalpolizei wurde auch der Kontakt zum Staatsschutz aufgenommen. Umgehend wurde auch die Bezirksregierung Düsseldorf von der Kreisleitstelle informiert. Zurzeit wird noch mit der Polizei abgestimmt, ob die Umbauarbeiten in der Förderschule wie geplant weitergehen können oder ob das Gebäude wegen Tatortermittlungen noch gesperrt ist.

Die Stadt Xanten will am Montag wenn nötig Maßnahmen zur weitergehenden Sicherung und Überwachung des Gebäudes abstimmen. Bürgermeister Thomas Görtz erklärte, dass sich die Stadt von diesem Ereignis keinesfalls von ihrem Vorhaben abbringen lässt, „die Förderschule zu einer Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln“. Sie baue weiterhin auf die große Solidarität und Hilfsbereitschaft der Xantener Bevölkerung. Es sei wichtig, „besonnen aber entschlossen in dieser Situation zu reagieren und nicht in panischen Aktionismus zu verfallen.“

Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, der Gebäudeschäden sei gering. „Dennoch bestürzt uns und auch mich persönlich diese Tat“, sagt Bürgermeister Thomas Görtz. „Wir sollten das sehr ernst nehmen.“