Moers.
Eines von nur 22 Lungenkrebszentren in Deutschland gibt es jetzt am Krankenhaus Bethanien in Moers. Am Mittwoch feierte man das Zertifikat. Grüße überbrachte unter anderem der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann (SPD).
„In NRW gibt es erst sechs solcher Zentren“, so Chefarzt Dr. Thomas Voshaar stolz. Das Krankenhaus Bethanien in Moers ist nun eines von 22 zertifizierten Lungenkrebszentren in Deutschland. Selbst in Düsseldorf könne man so etwas nicht vorweisen. Die Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau basiere nicht zuletzt auf der Zusammenarbeit der vielen Fachdisziplinen und einer außergewöhnlich qualifizierten Mannschaft.
Die Lungenklinik Bethanien beschrieb Voshaar als ein Kernstück des Hauses – von Anbeginn an. Auch wegen der Nähe zum Bergbau und den Steinstauberkrankungen.
„Wir sind eines der ältesten Häuser auf diesem Gebiet; auch international. Alle Weltkonferenzen, die es zum Thema Staublunge gegeben hat, sind hier verhandelt worden.“
Über Jahre viele Auflagen erfüllt
„Das Zertifikat zum Lungenkrebszentrum ist nur sehr schwer zu erlangen“, erklärte Oberarzt Dr. Kato Kambartel , warum es so wenig Zentren gibt. Jährlich erkrankten 50.000 neue Patienten an Lungenkrebs im Land. „Die Sterblichkeit liegt bei 80 Prozent. Und nur zehn Prozent der Erkrankten können in Lungenkrebszentren behandelt werden.“ Im Bereich Nordrhein sei Moers einziges Zentrum.
Um von der Deutschen Krebsgesellschaft mit dem Prädikat Lungenkrebszentrum ausgezeichnet zu werden, sind über Jahre zahlreiche Auflagen zu erfüllen, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu erreichen.
Vor allem das Zusammenspiel von Onkologie, Chirurgie, Pathologie, Radiologie und anderen wichtigen Disziplinen sei wichtig, aber auch der gute Umgang mit den Patienten. Zudem braucht das Haus mindestens 200 Neuerkrankungen jährlich. Um das Prädikat dauerhaft zu halten, muss sich die Zahl in drei Jahren um 30 Prozent steigern. Die Überlebensrate sei, so der Oberarzt, in einem Zentrum deutlich höher als in einem normalen Krankenhaus.