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Mit dem eigenen Laptop in die Schule

Mit dem eigenen Laptop in die Schule

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Foto: Ulla Michels

Mit dem Handy in die Schule? Im Unterricht auf dem eigenen Laptop ein Video auf Youtube hochladen? Was in den meisten Lehranstalten strikt verboten, ist am Gymnasium Filder Benden künftig ausdrücklich erwünscht. Am Donnerstag fiel in Moers der offizielle Startschuss für ein ambitioniertes grenzüberschreitendes Projekt: „School IT Rhein-Waal“ will Schüler fit für den digitalen Arbeitsmarkt machen und gleichzeitig den künftigen Schulalltag für Schüler und Lehrer sanft revolutionieren.

Mit im Boot für die nächsten zwei Jahre sitzen neben dem Gymnasium Filder Benden die Walter-Baader-Realschule in Xanten und auf niederländischer Seite das Pallas Athene College in Ede sowie das Dorenweerd College in Doorwerth. Begleitet wird das Euregio-Projekt von der Uni Duisburg-Essen und elf IT-Unternehmen aus dem Grenzgebiet.

Im Klassenraum in der ersten Etage malt Tobias zur Demonstration grüne Kringel auf das Whiteboard und lässt sie auf Knopfdruck wieder verschwinden. Quietschende Kreide auf der Tafel ist hier bald Vergangenheit. Denn das Whiteboard kann noch mehr, erklärt der Achtklässler: „Damit können wir künftig über unsere eigenen Laptops auch unsere Hausaufgaben für alle sichtbar machen.“ Im Klassenzimmer daneben hängen neue Regeln an der Wand. „Ich darf meine Geräte nicht für private Zwecke nutzen.“ Oder: „Ich denke an das Urheberrecht.“ In der Einführungswoche haben sich die Schüler vor allem mit der technischen Umsetzung des Projektes, aber auch mit Netzsicherheit und Datenschutz beschäftigt.

Zur offiziellen Feierstunde begrüßte Schulleiterin Anke Domrose nicht nur viel Prominenz, sondern auch Schüler aus dem niederländischen Ede. Domrose warb in ihrer Begrüßungsrede für mehr Mut im Umgang mit neuen Technologien, auch und gerade in Schulen. Via Live-Webcam ging es später an eine der niederländischen Nachbarschulen und damit auch ins Detail. Es sei wichtig, das, womit sich die meisten Schüler zuhause beschäftigen, auch in den Schulalltag zu integrieren, so Richard Heinen von der Uni Duisburg-Essen in seinem Kurzvortrag. Geplant sei, dass die Schüler ihre eigenen Geräte mit in den Unterricht bringen und lernten, diese sinnvoll zu nutzen. Dabei gehe es nicht nur um spontanes „googlen“, sondern auch darum, wie man Facebook oder Skype für den Lernprozess nutzen kann. Philipp, Neuntklässler aus Xanten, forumlierte es so: „Ich find’s klasse, nicht mehr nur aus Büchern zu lernen.“

Das Projekt wird aus EU-Mitteln, durch die Provinz Gelderland und das NRW-Wirtschaftsministerium kofinanziert.