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Erinnerung an afrikanische Tanznächte

Erinnerung an afrikanische Tanznächte

Moers. 

Mit einem großen Namen geht der dritte – und letzte offizielle Moers-Festival-Tag mit Seun Kuti und Tia Fuller zu Ende, bevor Helge Schneider am Pfingstmontag mit seinem Heimatabend im Zelt übernimmt.

Seun Kuti & Egypt 80 ist eine Referenz an die alten Zeiten und die African-Dance-Night. Seuns Bruder Femi hat vier Mal mit seiner Band Positive Force für Tanzmusik gesorgt. Als sein Vater mit dem zungenbrecherischen Namen Fela Ani­kulapo Kuti starb, übernahm der damals erst 14-jährige Seun die Rolle des Leadsängers in der Band Egypt 80.

Das Dorf und der Improviser

25 Musiker aus dem Ruhrgebiet, alle mit besten Referenzen – und dann nennt sich diese Truppe um den Saxofonisten Jan Klare „The Dorf“. Mit Schützenfestmusik hat das nun nichts zu tun, aber laut wird’s auf jeden Fall.

Der Improviser in Residence gibt sich danach die Ehre, wie es Pflicht ist. Achim Tang stellt seine Band „Tørn“ vor.

In Japan zählt sie zu den bedeutendsten Musikerinnen ihres Landes: Michiyo Yagi. Sie spielt Koto, eine Wölbbrett-Zither, und hat damit auch schon Peter Brötzmanns Musik bereichert. Das Konzert, zu dem sie einige der interessantesten jungen Musiker Japans mitbringt, ist möglich durch die Unterstützung der Japan Foundation.

Von kuschelig bis Krach

Mit Krach geht es weiter: „Monolithic“ hört sich schon nach Metal an und ist ein Gitarre-Schlagzeug-Duo, wobei Drummer Kenneth Kapstad auch für eine norwegische Hardrock-Band trommelt. Das lässt allerhand erahnen.

Kuschelig wird es dann zumindest namensmäßig mit den Golden Palominos. Wenn man allerdings weiß, dass Drummer Anton Fier vor Jahrzehnten in der Eissporthalle mit John Zorn, Fred Frith und Arto Lindsay aufgetreten ist, könnte man auf die Idee kommen, dass die Musik keineswegs so sanftmütig wie ein Pferdeblick werden dürfte.

Sanft kann sie auf jeden Fall: Tia Fuller spielt im anderen Leben in der reinen Frauenband von Beyoncé. Sie habe aber die Tradition des Jazz fest im Blick und wolle dieser Musik neue Aspekte hinzufügen. Mal sehen, ob es das Tia-Fuller-Quartett sein wird, das den Free Jazzern im Publikum die meiste Kompromissfähigkeit abverlangen wird, oder ob sie wirklich ein Jazz-Feuerwerk entzündet, als würde sie nie Pop spielen.