Vierlinden.
Der ehemals denkmalgeschützte Vierlindenhof ist Geschichte: Nach dem verheerenden Brand am 17. Mai 2012 war der Bau bis auf die Grundmauern zerstört worden. Den Rest hat jetzt ein Bagger erledigt. Zurückgeblieben ist ein riesiger Ziegelberg.
Brandstifter, so Experten der Polizei, hatten das schon längere Zeit ungenutzte Gebäude, vor dem einstmals vier Linden standen, damals angezündet. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden.
Viele Monate war die Ruine anschließend weiträumig gesperrt, mit der Folge, dass der Gehweg unbenutzbar war. Erst nach Druck durch Politik und Verwaltung wurde der Schutt weggeräumt und der Bürgersteig war wieder nutzbar.
Nun tauchten nach Informationen dieser Zeitung plötzlich Arbeiter bei der Behörde auf und fragten, ob eine Abrissgenehmigung nötig sei. Da der Bau ohnehin nahezu vollständig zerstört und deshalb aus der Denkmalliste gelöscht war, gab man grünes Licht. Die alten Ziegel sollen angeblich noch verkauft werden, es handelt sich um so genannte Feldbrandsteine.
Der Vierlindenhof, wonach der Walsumer Ortsteil benannt ist, war rund 200 Jahre alt. Er gehörte zu einem Gehöft an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße, das bereits vor 700 Jahren existierte. Der Ortsteil wurde in den 1920er Jahren nach dem Anwesen benannt.
Helmut Schorsch, Vorsitzender des Heimatvereins Walsum, wünscht sich, dass künftig wieder vier der namensgebenden Bäume dort wachsen – zur Erinnerung an das alte Gehöft.