Kreis Kleve.
Die Bundesnaturschutzministerin Barbara Hendricks will die Weichen für mehr Naturschutz in Deutschland stellen. „Wenn wir gefährdete Tiere und Pflanzen in Deutschland erhalten wollen, brauchen wir eine Kurskorrektur in mehreren Bereichen“, sagte Hendricks bei der Vorstellung der neuen Berichte zur Lage der Natur. Die jüngste Bestandsaufnahme zeige neben einigen Erfolgen auch, dass mehr für den Naturschutz getan werden müsse. Als Handlungsfelder benannte Hendricks die Energiepolitik, die Landwirtschaft und den Hochwasserschutz.
„Der Natur geht es in manchen Teilen besser. Wir haben zum Beispiel wieder mehr Wildkatzen oder Seeadler. Hier zeigt sich, dass im Naturschutz Erfolge möglich sind. In anderen Bereichen geht es der Natur dagegen besorgniserregend schlecht. So leiden viele Arten wie Schmetterlinge oder Bienen darunter, dass blütenreiche Wiesen in Maisäcker umgewandelt werden“, sagte Hendricks.
Grundsätzlich ist der Naturschutz in Deutschland Ländersache. Aber auch der Bund könne einiges tun, sagte Hendricks. Als Beispiel nannte sie ein neues Programm zum „Präventiven Hochwasserschutz“, an dem das Bundesumweltministerium derzeit mit den Ländern arbeite. Wenn man den Flüssen mehr Raum gebe, sei das gut für Hochwasserschutz und Naturschutz gleichermaßen. „Ich bin dafür, dass wir den ökologisch wertvollen Maßnahmen, den Deichrückverlegungen und der Renaturierung von Flussauen beim Hochwasserschutz Priorität einräumen“, so die Ministerin.
Ambitioniertes Handeln sei auch im Bereich Landwirtschaft nötig, so Hendricks. Die Landwirtschaft ist für 54 Prozent der Landfläche in Deutschland verantwortlich. Damit habe sie auch eine besondere Verantwortung für die biologische Vielfalt. So müssten im Rahmen der Agrarreform die Weiden und Wiesen besser geschützt werden vor einer Umwandlung in Äcker.
Dafür müsse auch der Trend zum Anbau von immer mehr Energiepflanzen gestoppt werden. Neue Biogasanlagen müssten daher mit Abfall- und Reststoffen gefüllt werden und nicht mehr mit Mais, so Barbara Hendricks.