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Gymnasium baut auf Zweisprachigkeit

Gymnasium baut auf Zweisprachigkeit

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Foto: Kleve
Gocher sind für neues Zertifikat des Landes akkreditiert: Begabte Schüler können sich zum Abiturzeugnis außergewöhnliche Sprachkenntnisse bescheinigen lassen

Goch. 

Mit der naturwissenschaftlichen Stärke im Rücken geht es nun engagierter in Richtung Sprachförderung: Am Gocher Gymnasium ist gerade der erste Jahrgang bilingual in die Oberstufe gegangen – also auch mit Fachunterricht in einer Fremdsprache. Gleich zwei Grundkurse im Fach Geschichte, mit je rund 26 Schülern, lernen Historisches zum größten Teil auf Englisch, freut sich Schulleiter Dr. Christoph Peters. Und ist besonders stolz darauf, dass das Gymnasium es gleichzeitig geschafft hat, vom Ministerium als so genannte „CertiLingua-Schule“ akkreditiert zu werden. Nach ihrem Abitur können besonders Sprachbegabte sich so ein Extra-Zertifikat aus Düsseldorf ausstellen lassen. Übrigens auch die Schüler, die bis dahin nicht bilingual gelernt hatten.

Wichtig fürs Studium

„Wir möchten die Fähigkeit zu internationaler Kommunikation fördern“, schildert Peters den Wunsch der Schule. Wer solch ein Zertifikat in Händen halte (dafür sind gute bis sehr gute Englisch- und Französisch-Noten, ein Austausch ins Ausland und englischer Oberstufen-Unterricht in Geschichte nötig), der signalisiere auch Universitäten und Unternehmen: „Man kann jederzeit in ein anderes Land gehen und dort zurecht kommen.

Für Studium und Berufe ist das elementar wichtig.“

Zumal man hier am Niederrhein ja direkt an der Grenze liege. „Viele unserer Abiturienten gehen fürs Studium in die Niederlande.“ Und dort akzeptierten viele Hochschulen das Zertifikat als Ersatz für einen Sprachtest. Mit einer neu eingestellten Kollegin könne am Gocher Gymnasium bald außerdem Erdkunde englischsprachig angeboten werden.

Das Sprachzertifikat sei vor einigen Jahren noch „ein Mauerblümchen“ gewesen – nun sind auch Partner aus der Wirtschaft wie Siemens, Henkel und Bertelsmann dabei, darüber hinaus Industrie- und Handelskammern, erste Unternehmerverbände und mehrere deutsche Universitäten.

Feste Partnerschaften

„Seien wir ehrlich“, sagt Peters: „Allein in einer Woche Auslandsaufenthalt lernen Schüler doch wesentlich mehr als im selben Zeitraum in der Schule.“ Zurzeit habe das Gymnasium feste Partnerschaften mit dem niederländischen Veghel und dem polnischen Nowy Tomyśl. „An Weiteren sind wir dran.“

Im bilingualen Zweig sind am Gocher Gymnasium in der Regel zwei Klassen. Die Schüler lernen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 mehr Englisch, haben dann später bis zur Oberstufe Erdkunde, Politik und Geschichte zum größten Teil auf Englisch. Eine Wochenstunde mehr Aufwand als die übrigen Schüler bedeutet das, diese bekommen dafür wiederum eine Stunde mehr Mathematik. Das neue Zertifikat als Zusatz sei „im Endeffekt natürlich Begabtenförderung“, sagt Peters. „Aber ich sehe darin das Potenzial, sicherlich Abiturienten im zweistelligen Bereich zu erreichen.“