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Geisterstunde am helllichten Tag

Geisterstunde am helllichten Tag

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Foto: Kleve

Kreis Kleve. 

Geisterstunde am helllichten Tag: Um genau 12 Uhr Mittag verdunkelte sich am Dienstag der Himmel über dem gesamten Kreis Kleve. Es waren nicht nur ein paar Wolken, die den Tag verdüsterten, es war wie in einer tiefschwarzen Nacht.

So dunkel, dass in einigen Teilen des Kreises sogar die Straßenlaternen angingen. Die Unwetterzentrale NRW hatte fürs Kleverland sogar die höchste Warnstufe, nämlich violett, ausgegeben – von 12 bis 13.30 Uhr. Für den Nordkreis galt im Laufe des Tages auch die Stufe rot. Aber am Nachmittag hatte sich die Sonne wieder durchgekämpft

Wettermann Hubert Reyers berichtete auf seiner Seite wetter-niederrhein.de, dass das Unwetter in Kellen 21 Liter Regenwasser pro Quadratmeter bescherte. Zumindest einen Vorteil hatten die Gewitter und Unwetter des gestrigen Tages: Die schwülen Temperaturen von 25 Grad und mehr machten erfrischenden 17 Grad Platz.

Feuerwehr rückte zu Einsätzen aus

Während in Kleve zwischen 12.10 und 12.20 Uhr mehrere Feuerwehreinsatzwagen die Hagsche Straße hinunter in die City jagten, musste auch der Löschzug Materborn und die Feuerwehr in Kranenburg ausrücken, um u.a. Keller leer zu pumpen, wie die Leitstelle Kleve berichtete.

Aber auch in Goch „ging um kurz nach 12 Uhr die Welt unter“, wie Tanja Hesen der NRZ erzählte. Es war schlagartig stockfinster geworden und der Himmel öffnete seine Schleusen. Wie auch in Uedem, wo Judith Kerkhoff den kurzfristigen Weltuntergang, rein wettertechnisch, miterlebte. „Sowas habe ich noch nie erlebt. Es herrschte fast eine mystische, unwirkliche Stimmung. In Windeseile flossen die Lichtschächte der Häuser und auch Keller voll.“ Dachrinnen konnten die Wassermassen nicht mehr aufhalten. „Und der Regen war eiskalt“, schildert sie die Unwetterminuten.

Nach zehn Minuten war der Spuk übrigens auch schnell wieder vorbei. Was folgte waren hier und da lokal niedergehende Gewitter und Schauer, die aber spätestens in der Nacht nachlassen sollten. Die Wetterfront verursachte im Kleverland nach Auskunft der Kreispolizeibehörde übrigens keine größeren Schäden. Zumindest keine ernsthaften.

Es kam zwar zu kleineren Gefahrenstellen und Ausfällen, so an einer Ampelanlage in Goch. Auf der Hagschen Straße in Kleve fiel ein Bauzaun um. Aber die Gefahrenstellen wurden durch die Feuerwehren umgehend beseitigt.