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Forum schlägt bei der Wahl in Kalkar die CDU

Kalkar – Forum schlägt CDU

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Foto: WAZ FotoPool
Erdrutschartiger Sieg für die Wählergemeinschaft, die elf Mandate erringt. CDU verliert sechs. Günther Bergmann verliert sein Ratsmandat.

Kalkar. 

Desaster für die CDU, erdrutschartiger Sieg für das zum ersten Mal überhaupt bei einer Kommunalwahl angetretene Forum Kalkar: Aus dem Stand holte sich die Wählergemeinschaft die Mehrheit. „Ein traumhaftes Ergebnis“, kommentierte nach dem Einlauf der ersten Ergebnisse David van Aken vom Forum das Resultat.

Das Forum, aus Protest gegen die Arbeit der CDU-Mehrheit und Bürgermeister Fonck von Britta Schulz ins Leben gerufen, verdrängt die CDU auf Platz zwei mit 33,7 zu 31,6 Prozent. Damit hat das Forum 11 Ratsmandate, die CDU 10 ( minus 6), die SPD 5 (-1), die Grünen 3, FBK 2 ( -1) und die FDP eins (-2).

„Wir haben alleine acht Direktmandate geholt“, freute sich eine völlig heisere Britta Schulz über den selbst für sie „völlig unerwartet hohen Sieg“. „Das Ergebnis tut mir richtig gut“, jubelte Schulz, die selbst gegen Peter Sakowski (CDU) gewonnen hat.

Auch damit hatte wohl kaum einer gerechnet: CDU-Fraktionschef Dr. Günther Bergmann wird dem Rat nicht mehr angehören. Er hatte gegen Lutz Kühnen vom Forum verloren und ist nicht über die Reserveliste abgesichert. „Ich wollte den Fraktionsvorsitz sowieso in zwei Jahren abgeben. Dass das jetzt so passiert, tut weh“, räumte Bergmann ein. Zwar akzeptiere er das Wahlergebniss, „aber die Stadt wird die Unerfahrenheit des Forums zu spüren bekommen“, so seine Prophezeihung. Die CDU-Fraktion selbst müsse jetzt Stück für Stück das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen.

„Wir können die Rathaus-Schlüssel eigentlich direkt übernehmen“, hatte ein Forum-Mitglied noch früh am Abend scherzhaft gemeint, als sich die dramatischen Verluste der CDU eigentlich in fast allen Wahlbezirken abzeichneten. Nicht nur CDU-Ratsherren wie Theo Reumer verstanden gestern die Welt nicht mehr, auch Willibald Kunisch (Grüne). „Dabei haben wir so gute Arbeit gemacht“, sagte er. Jochem Reinkens (SPD) erging es nicht besser: „Wir sind unter Wert geschlagen worden. Wir werden sehen, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.“

Während das Forum noch den grandiosen Sieg feierte und sich Boris Gulan (FDP) auf seine Zeit als „Einzelkämpfer“ einstimmte, hat sich die CDU zum Wundenlecken für heute verabredet. „Wobei klar ist, dass es auch um die Zukunft von Bürgermeister Fonck geht“, sagte ein CDU-Ratsherr. Fonck, meinte Britta Schulz, „wird jetzt zum Sündenbock gemacht – aber er wäre auch so nicht mehr zu halten gewesen!“