Darmkrebs kann – frühzeitig erkannt- gut behandelt werden. Herner Ärzte beantworten am 15. März in einer Telefonsprechstunde Fragen rund um das Thema.
Jährlich erkranken rund 64 000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs, rund 26 000 sterben daran. Doch während die Sterberate im Vergleich zu 1990 um ein Drittel gesunken ist, nimmt das Darmkrebs-Risiko weiter zu. Denn mehr als die Hälfte der Betroffenen erkrankt erst nach dem 70. Lebensjahr. Wenn Darmkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er besonders gut heilbar. Denn durch die Beseitigung der Vorstufen, der sog. Polypen, kann ein Darmkrebs erst gar nicht entstehen. Deshalb spielt die Vorsorge eine zentrale Rolle.
Professor Matthias Kemen und Dr. Andreas Leodolter, Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums am Evangelischen Krankenhaus Herne, und Dr. Manfred von der Ohe und Dr. Dietrich Hüppe, Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Herne, beantworten anlässlich des Darmkrebsmonats März am kommenden Dienstag, 15. März, von 17 bis 19 Uhr während einer Telefonsprechstunde Leser-Fragen zu Symptomen und Risiken, zu Vorsorge- und Therapiemöglichkeiten.
Gesunde Lebensweise beugt vor
Darmkrebs kann jeden treffen, doch besonders gefährdet sind Menschen, die ersten Grades mit einem Darmkrebs-Patienten verwandt sind. Darüber hinaus weiß man, dass Übergewicht, Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum einen Einfluss auf die Tumorbildung haben. Eine gesunde Ernährung, viel Obst und Gemüse, wenig rotes Fleisch und Wurstwaren tragen aus Sicht von Experten ebenso zu einer Verringerung des Darmkrebsrisikos bei wie regelmäßige Bewegung.
Ab dem 55. Lebensjahr finanzieren die Krankenkassen eine Vorsorge-Untersuchung des Darms per Koloskopie. Eine solche Untersuchung wird bei jedem durchgeführt, auch wenn es keine Beschwerden gibt. Wenn der Befund unauffällig ist, wird die Koloskopie nach zehn Jahren wiederholt. Tückisch ist die Tatsache, dass Darmkrebs im Frühstadium keine Beschwerden verursacht. Deshalb raten Mediziner auch dringend, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Gibt es Symptome wie Blut im Stuhl, starken Gewichtsverlust oder veränderte Stuhlgewohnheiten, ist eine Koloskopie in jedem Alter notwendig.
Wurde dabei ein Tumor festgestellt, empfiehlt sich die Weiterbehandlung in einem zertifizierten Darmkrebszentrum. Die Wahl der geeigneten Therapie ist individuell sehr unterschiedlich und sollte deshalb von einer Tumorkonferenz festgelegt werden, an der mehrere Fachdisziplinen beteiligt sind. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, den Tumor zu operieren. Die OP kann mit einer Chemo- oder Strahlentherapie kombiniert werden. Neu ist die Kombination von Immun- und Chemotherapie zur Behandlung des Darmkrebs.
Für kaum eine Krebserkrankung gibt es so breit gefächerte Therapiemöglichkeiten wie bei Darmkrebs. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Mediziner, alle Vorsorgeangebote wahrzunehmen, damit Tumoren in einem möglichst frühen Stadium erkannt und damit die Heilungschancen erhöht werden können.
Vier Experten beantworten Ihre Fragen
Prof. Dr. Matthias Kemen, Leiter des Darmkrebszentrums und Chefarzt der Klinik für Viszeralchirurgie unter
02323 498-2374
Dr. Andreas Leodolter, Stellv. Leiter des Darmkrebszentrums und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin unter
02323 498-2375
Dr. Manfred von der Ohe, Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis
Herne unter 02323 946-2230
Dr. Dietrich Hüppe, Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis
Herne unter
02323 224 88