Beim Comedyabend im Kulturzentrum gaben vier Wortakrobaten ihre Witze zum Besten. Helmut Sanftenschneider moderierte. Dave Davis, Ingo Appelt und Kai Magnus Sting zeigten Teile ihrer aktuellen Bühnenprogramme. Pamela Falcon sang dazu. Das Publikum feierte alle fünf Künstler.
Herne.
Moderator und Komiker Helmut Sanftenschneider ist kein Unbekannter im Ruhrgebiet. Das Publikum lauscht seinen witzigen Anekdoten gern. Beim Comedyabend im Kulturzentrum belohnten sie seinen Humor gar mit Unterwäsche und Plüschtieren. Nun fühle er sich wie ein Popstar, lacht der Mann, der die Wurfgeschosse vorher in den vorderen Reihen verteilt hatte. Sanftenschneider band das Publikum beim fünften Comedyabend am Freitag mit ein und begeisterte es.
Auch Wortakrobat Kai Magnus Sting, Ersatzmann für Philip Simon, fragt immer wieder im Publikum nach. Sein Ziel: den Hernern den Ruhrpottdialekt nahezubringen. „Wenn falsch, dann richtig“, erklärt er. Die Kunst im Ruhrgebiet, so Sting: Prägnanz. Heißt: „Aus acht Worten vier destillieren und die Aussage auf vier fokussieren.“ Das hört sich etwa so an: „Sagt der Mann zur Frau: ,Hömma, samma womma nomma?’“ Das Publikum johlt.
Ähnlich begeistert sind die Gäste des Comedyabends auch von Dave Davis, dem Mann mit dem „schwarzen Humor“. Er stellt sich vor als „Blackman, der Bürger mit Melaninüberschuss“. Anschließend verkündet er eine afrikanische Lebensweisheit nach der anderen. Zum Beispiel: „Lass die Sonne aus dem Popo scheinen, dann hast du auch im Dunkeln Licht.“ Oder: „Denke positiv: Du bist nicht zu dick. Du bist gut sichtbar und untergroß.“ Außerdem hinterfragt er den alltäglichen Rassismus und meint: „Wäre der Homo sapiens kein Migrant gewesen, säßen wir jetzt alle im Kongo.“ Seine humorvolle Sozialkritik kommt gut an.
Musik und Comedy
Zum Entspannen singt zwischen jedem Komiker die Amerikanerin Pamela Falcon, bekannt aus den „New York Nights” im Bochumer Riff Club und der Fernsehshow „The Voice of Germany“. Stimmgewaltig und voller guter Laune singt sie aktuelle Hits und Klassiker.
Ein Klassiker unter den Humoristen: Ingo Appelt. Der alte Hase des Geschäfts nimmt seine Kollegen aufs Korn, imitiert sie überspitzt, mimt zwischendurch auch Herbert Grönemeyer und meint: „Das ist gesungenes Scrabble.“ Davon ab gibt er sich gewohnt anzüglich, spricht über Selbstbefriedigung, Dildofeen, das weibliche Beuteschema und andere Paarprobleme. Das Publikum lacht, als fühlte es sich ertappt.
Das Grande Finale des Comedyabends: Vier der fünf Künstler gründen eine Band. Mit Dave Davis am Flügel, Sanftenschneider an der Gitarre, Pamela Falcon als Leadsängerin und Ingo Appelt an der Rassel performen sie „Stand by me“ von Ben E. King in abgewandelter, jedoch höchst amüsanter Variante.