650 Zuschauer erlebten die Kleinkünstler Heinrich del Core, Marek Fis, Butterfahrt 5, Maxi Gstettenbauer und Markus Krebs.
Herne.
Endlich war wieder ein Jahr vorbei: 650 Gäste kamen am Mittwochabend ins Kulturzentrum zur siebten Ausgabe des Herner Comedy Abends. Helmut Sanftenschneider führte durch den Abend und stellte seine Kollegen Heinrich del Core, Marek Fis, Maxi Gstettenbauer und Stargast Markus Krebs vor. „Butterfahrt 5“ und „Skotty der Eismann“ sorgten für die musikalisch-komödiantische Untermalung.
Pünktlich um 20 Uhr begrüßte Helmut Sanftenschneider unter „Helmut! Helmut!“-Rufen die Gäste im ausverkauften Saal. Spontan sei ihm die Idee gekommen, die Stadt Herne mit bei ihrer aktuellen Herner Imagekampagne zu unterstützen. Deshalb rief er die Gäste auf, Vorschläge für Slogans abzugeben. Über 80 der 650 Besucher beteiligten sich, die besten elf Slogans las Helmut Sanftenschneider auf der Bühne vor. Gewonnen hat eine junge Hernerin mit „Herne – wenn Bochum zu teuer ist!“ Sie erhielt ein Plakat, unterschrieben von allen Künstlern und Sanftenschneiders aktuelle CD.
Heinrich del Core, 2009 Finalist beim Herner Comedy-Wettbewerb „Tegtmeiers Erben“, brachte die Abi-Zeitung seiner Tochter mit und las die Zukunftspläne ihrer Mitschüler vor. „Erstmal ein Jahr reisen, dann während der Ausbildung bei der Sparkasse chillen“ und ähnliche Statements trugen zur allgemeinen Belustigung bei. Den Vogel schoss del Core mit einem „Zahnarztbesuch“ auf der Bühne ab: Keiner wird wohl so schnell vergessen, wie er sabbernd und mit schiefem Gesicht von der vermeintlichen Betäubungsspritze kein Wort mehr artikulierten konnte.
Spiel mit Klischees
Als Zweiter kam der Deutsch-Pole Marek Fis auf die Bühne, der mit Klischees spielte, zum Beispiel dem der klauenden Polen: „Da fahre ich richtig cool durch Wanne, mit Arm raus und checke die Mädels ab – auf dem Fahrrad.“ Alle lachen. „Lach nicht, vielleicht ist es dein Fahrrad“, warnte Fis. Äußerst witzig auch seine Meinung zu deutschen Weihnachtsmärkten – der Rock n’Roll der deutschen Hausfrau. Nicht nachvollziehbar für Fis: „Ein Glühwein hat neun Prozent Alkohol. Wie bei uns in Polen das Leitungswasser!“
„Butterfahrt 5“ gaben den Hit „Video killed the Radio Star“ komödiantisch aufbereitet zum Besten, leider überzeugte die Performance die meisten Gäste nicht. Das Beste an „Butterfahrt 5“ war die Stimme des Sängers und die Stelle, an der er hüftkreisend tanzte. Schade, dass die folgende Interpretation von Michael Jacksons „Beat it“ diesen Eindruck sofort zunichte machte: Sie schmerzte in den Ohren und jeden Michael- Jackson-Fan auch im Herzen.
Zum Glück kam dann der Niederbayer Maxi Gstettenbauer auf die Bühne. Er gab Anekdoten über den technischen Fortschritt zum Besten: Väter, die das Handy des Sohnes „auftragen“, oder Freundinnen, die sich ein neues Mobiltelefon kaufen, da „das Handy voll“ ist. Der Speicher, wohlgemerkt. Stargast Manfred Krebs brachte in bewährter Fips-Asmussen-Manier schließlich den Saal zum Kreischen, indem er einen guten Witz nach dem anderen erzählte. So kennt man ihn, den guten Herrn Krebs.