Der Integrationsrat der Stadt Dinslaken stellte sich jetzt mit einem neuen Flyer vor. Als Gremium der Migranten ist er ein unverzichtbarer Teil der Dinslakener Politik.
Dinslaken.
„Zusammen für ein Miteinander“ – unter diesem Motto stellt sich der Dinslakener Integrationsrat, der sich im September letzten Jahres konstituiert hat, nun mit einem Flyer vor. Der Flyer wird in Schulen, der Stadtbibliothek, sozialen Trägern und hiesigen Vereinen ausliegen und über die Arbeit des Integrationsrates, seine Mitglieder sowie Kontaktmöglichkeiten informieren.
Impulsgeber für Entscheidungen
Der Integrationsrat ist für Migrantinnen und Migranten eine wichtige Anlaufstelle als kommunaler Vertreter ihrer Interessen und wirkt zudem als Impulsgeber für politische Entscheidungsprozesse. Dabei beschäftigt sich das Gremium mit einem breiten Themenspektrum, das von interkultureller Verständigung über Sprachförderkonzepte bis hin zur Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund reicht.
Turhan Tuncel, Vorsitzender des Integrationsrates, weist schon jetzt auf die „positiven Effekte der Arbeit, insbesondere für die Stadt Dinslaken“ hin. Das spiegelt sich auch in der Mitarbeit an Veranstaltungen wie dem Integrationsgipfel, dem Dinslakener Appell und der Kundgebung am Neutorplatz wider. An der Veranstaltung „Gegen Hass und Gewalt und für ein friedliches Miteinander“ im Januar war auch Burhan Cetinkaya maßgeblich mitbeteiligt.
Der Integrationsbeauftragte und Geschäftsführer der Migrantenvertretung weist auf die zunehmenden Netzwerkaktivitäten des Gremiums hin: „ Der Integrationsrat ist an vielen kommunalen Stellen fest verankert.“ Dies sei wichtig, da Integration „eine gesamtstädtische Aufgabe“ sei. Als Ansprechpartner in der Stadtverwaltung hält Cetinkaya auch räumliche Nähe zu den kommunalen Entscheidungsträgern.
Nach dem Rücktritt von Kemal Inan und Özkan Yildiz im vergangenen Jahr war klar, dass die Nachfolger kein einfaches Erbe antreten würden. Doch die Mitglieder des Integrationsrates sind sich ihrer Verantwortung bewusst, wissen, wo die Dinge noch im Argen liegen. Zum einen ist da der unverminderte Zustrom von Flüchtlingen, bei denen, neben der allgemeinen Versorgung, vor allem die Beschulung der Kinder eine große Herausforderung darstellt.
Ein weiterer Punkt, so sagt Turhan Tuncel, seien langsame Einbürgerungsprozesse, die auf „sehr große Engpässe“ beim Personal zurückzuführen seien. Des Weiteren gäbe es häufiger Probleme mit Überführungen. Aber natürlich spürt auch der Integrationsrat den medialen Druck, der seit dem Auszug von mindestens 22 Salafisten auf dem Stadtteil lastet.
Infoveranstaltung
Neben den schon durchgeführten Veranstaltungen werden daher auch dieses Jahr weitere Projekte durchgeführt werden. Am 26. April beschäftigt sich erneut eine Veranstaltung, welche sich vor allem an Eltern richtet, mit dem Thema Radikalismus. Die nächste öffentliche Sitzung des Integrationsrates findet am 27. April um 17 Uhr im Stadthaus statt.
Der Integrationsrat ist die kommunale Vertretung aller Migranten und setzt sich für deren Interessen ein. Es können auch Stellungnahmen zu Themen abgegeben werden, die im Stadtrat oder in einem Ausschuss besprochen werden.
Die Geschäftsstelle befindet sich im Ledigenheim Lohberg, Steigerstr. 13, 02064/399939.