Dinslaken.
Mit scharfer Kritik reagiert Hans-Ulrich Wangerin, Leiter der Ernst-Barlach-Gesamtschule, auf die Vorschläge der Schulkonferenz des Gymnasiums in Hiesfeld. Sie seien in keiner Weise zielführend und trügen überhaupt nicht zu einer Lösung der Probleme bei. Vielmehr seien sie Ausdruck „für ein rückwärtsgewandtes Festhalten an veralteten Strukturen und Klientelpolitik“.
Wangerin betont in der Stellungnahme, dass es für die von den Hiesfeldern vorgeschlagene Reduzierung der Gesamtschulplätze von ihm keine Zustimmung geben werde. Denn seit vielen Jahren müssten Eltern, die ihre Kinder gerne auf die Gesamtschule schicken wollen, abgewiesen werden, da es nicht genügend Plätze gebe. Beim letzten Anmeldeverfahren seien es rund 40 Kinder gewesen, die nicht aufgenommen werden konnten. „Wir verzeichnen hier seit vielen Jahren einen eklatanten Mangel an Plätzen und einen ebenso eklatanten Verstoß gegen den Willen dieser Eltern“, so Wangerin.
Der Elternwille werde von vielen Beteiligten angeführt. Doch für solche Aussagen fehle die Grundlage, da noch keine Befragung der Eltern von Kindern, die die Grundschulen besuchen, durchgeführt worden sei. Eine solche Befragung regt Wangerin an, der auch auf das Anmeldeniveau an den drei Gymnasien eingeht. Das habe sich in den vergangenen Jahren auf sieben Eingangsklassen eingependelt. Die zwei Eingangsklassen des Hiesfelder Gymnasiums lassen sich ohne Probleme an den innerstädtischen Gymnasien unterbringen.
Sekundarschule keine Alternative
Dem Elternwillen wäre damit Genüge getan, denn man habe keinen Wahlanspruch auf eine bestimmte Schule, „lediglich auf eine Schulform“. Die Stadt Dinslaken als Schulträger halte „mehr als in bedarfsgerechtem Umfang Plätze vor, um dem gymnasial orientierten Elternwillen Raum zu geben, während er es bei den Eltern mit Gesamtschulwunsch eben nicht so hält“, stellt Wangerin fest.
Hans-Ulrich Wangerin teilt auch nicht die Ansicht, dass Eltern ihre Kinder zur Sekundarschule schicken werden, wenn die Eingangsklassen der Gesamt- und der Realschule reduziert würden. Die Realität habe längst bewiesen, dass sie es nicht machen. Eltern, die in diesem Jahr für ihre Kinder keinen Platz an der EBGS fanden, haben sie nicht an der Sekundarschule angemeldet, sondern an der Realschule, so der Leiter der Gesamtschule.