- Das interkulturelle Fest war ein voller Erfolg.
- Hunderte Besucher kamen zur Kathrins-Türks-Halle.
- Dort gab es kulturelle Vorführungen und kulinarische Köstlichkeiten.
Dinslaken.
Es hat schon was, wenn auf feurigen anatolischen Tänzen der Gruppe AFIR plötzlich Lieder wie „Heimatlos“ oder „Heimweh“ erklingen, man sich umschaut, den Nachbarn anschaut und die vielen unterschiedlichen Nationalitäten, Kulturen und Religionen entdeckt. Heimatlos sind viele auf der Welt, heißt es in Freddys Lied und die Mannen des MGV Dinslaken-Feldmark verstehen es ausgezeichnet, die Sehnsucht nach der Heimat, das Heimatgefühl deutlich zu machen. Was auch immer Heimat für einen jeden Menschen bedeuten mag. Das interkulturelle Fest in und an der Kathrin-Türks-Halle schaffte es gestern, allen Anwesenden ein Stück Heimat zu vermitteln. Auch denen, die erst kürzlich hier angekommen sind.
„Auf der Flucht vor Gewalt, Krieg und Hunger kommen derzeit viele Menschen zu uns. Viele von ihnen werden hier bleiben – das bedeutet für uns, dass wir die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen dürfen“, machte Turhan Tuncel, Vorsitzender des Integrationsrates, zu Beginn des Festes deutlich. „Für das Gelingen des Integrationsprozesses tragen Migranten und die Mitglieder der Aufnahmegesellschaft in gleicher Weise Verantwortung“, mahnte er. Wie ein friedliches Zusammenleben aussehen könnte, zeigte sich deutlich auf dem Fest. Menschen aus aller Welt, eine faszinierende Kulturenvielfalt und eine religiöse Meile zeugten von natürlicher Koexistenz. Ob christliche Gemeinden, die Ditib und Arrahma Moschee, ob der Verband der islamischen Kulturzentren oder der Albanische Kulturverein, ob Aleviten oder Jesiden – sie alle hatten nebeneinander ihre Infostände aufgeschlagen. Rundum zufrieden ist Organisator Burhan Cetinkaya. „Es ist ein Kommen und Gehen und wir werden sicherlich ein paar Tausend Menschen bis heute Abend zu Gast haben. Doch das Beste – 50 Vereine und Institutionen haben am Konzept mitgearbeitet, mit dabei auch Gemeinden, die sonst nicht in den kommunalen Arbeitsbereich einbezogen sind. Doch nur durch Begegnung können wir gegenseitige Vorurteile abbauen.“
Und da das gegenseitige Verständnis gewöhnlich durch den Magen geht, war für reichlich lukullische Köstlichkeiten gesorgt. Ob Jung oder Alt, ob Lahmacun, Couscous oder Reibepfannkuchen – beim Sturm aufs Essen kamen sich alle näher und vor allem ins Gespräch. Anklang fand auch das bunte Programm: ob Sufi-Musik durch den Ditib Kinderchor, ob Shantys oder russische Weisen. Wo anders kann man sich so zwanglos mit den verschiedenen Themen beschäftigen wie auf einem interkulturellen Fest.