Voerde. Die Beschäftigten der Aluminium-Hütte Voerdal in Emmelsum bangen um ihre Arbeitsplätze: Das krisengeschüttelte Unternehmen hat nach NRZ-Informationen am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt. Die etwa 410 Mitarbeiter (inklusive Auszubildende) umfassende Belegschaft wurde nun über diesen Schritt informiert. Für Freitag ist eine außerordentliche Betriebsversammlung geplant.
Wie und ob es weiter geht und was zuletzt ursächlich für diesen Weg war – dazu war gestern bei Voerdal keine Stellungnahme zu bekommen. Die Geschäftsleitung soll auch für die Belegschaft am Donnerstag nicht zu sprechen gewesen sein, wie aus dem Mitarbeiter-Umfeld zu hören war. Der Aluminium-Hersteller soll planen, die Öffentlichkeit am Freitag über eine Presseerklärung zu informieren. Der Betriebsrat von Voerdal und die IG Metall Duisburg/Dinslaken wollen am Nachmittag des 4. Mai ein offizielles Statement abgeben.
Mit mehr als 400 Beschäftigten größter Arbeitgeber in Voerde
Der Insolvenzantrag muss nicht das Ende der Firma bedeuten, möglicherweise findet sich eine Nachfolgelösung für die in finanzielle Schieflage geratene Alu-Hütte. Das Unternehmen, das seit 2009 dem Londoner Investor Gary Klesch gehört, ächzt wie die gesamte energieintensive Aluminium-Industrie unter den – auch wegen der Besteuerung – hohen Stromkosten.
Zuletzt hatte dann noch der Konkurs-Antrag der niederländischen Schwestergesellschaft „Zalco“ in Vlissingen für Voerdal zu erheblichen Problemen geführt. Auch die Materialversorgung in Emmelsum geriet dadurch ins Stocken. Mit Voerdal hat einer der größten Arbeitgeber in Voerde die Reißleine gezogen. Von einem mögliches Aus wären neben den mehr als 400 Beschäftigten auch weitere Firmen, Speditionen etc. betroffen. Das Unternehmen hat einen Sachverwalter bestellt, der auch bei der Betriebsversammlung dabei sein soll. Der Betrieb bei Voerdal soll wie gehabt gelaufen sein.