Eine Investorenfirma aus Bremen hat die Genehmigung für drei Windkraftanlangen bei Altenfeld beantragt – das geht der Stadt Winterberg zu schnell.
Winterberg.
Windräder in Altenfeld – bislang noch Theorie, nun wird es konkreter. Die Firma Energiekontor AG aus Bremen, die sich seit Jahren für das Gebiet am Altenfelder „Ochsenscheid“ interessiert, hat mittlerweile die Genehmigung für drei Windkraftanlagen beantragt. Sie sollen eine Nennleistung von 2750 Watt sowie eine Höhe von 199 Metern haben.
Diese Pläne widersprechen zwar nicht den Planungsabsichten der Stadt Winterberg, sie gehen ihr jedoch zu schnell. Der entsprechende Bereich am „Ochsenscheid“ wurde vom Rat einstimmig als Konzentrationszone vorgeschlagen, um zu verhindern, dass sich Windräder über das gesamte Stadtgebiet verteilen könnten. Auch in der Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans, der acht Windkraftflächen für das Stadtgebiet vorsieht, wurde der betreffenden Fläche in Altenfeld im Dezember zugestimmt, die anderen sieben wurden abgelehnt. Das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes befinde sich aber noch im Anfangsstadium, teilte die Stadt gestern mit. Wesentliche Schritte, wie z.B. vor allem die Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden seien noch nicht erfolgt. Deswegen sei noch gar nicht abschließend sicher, ob in Altenfeld tatsächlich eine Konzentrationsfläche ausgewiesen werden könne.
Die Grundstücke, auf denen die drei Windräder errichtet werden sollen, befinden sich in Privatbesitz. Die Firma Energiekontor, die deutschlandweit 85 Windparks, davon 18 in NRW, betreibt, habe bereits vor mehreren Jahren Nutzungsverträge mit den Eigentümern abgeschlossen, um sich diese Flächen zu sichern, berichtete Projektkoordinatorin Susanne Schmitz auf Anfrage der WP. Bei der Bürgerversammlung Anfang 2013 seien der Stadt, einigen Banken und den Bürgern angeboten worden, sich an den Anlagen in Form von Sparbriefen oder noch auszuhandelnden Modellen zu beteiligen; dieses Angebot stehe weiterhin. Außerdem habe sich Energiekontor in den Nutzungsverträgen schriftlich verpflichtet, pro Anlage jährlich eine vierstellige Summe für gemeinnützige Zwecke im Stadtgebiet zu spenden. „Wir wissen, dass das Thema Windkraft in Winterberg nicht unumstritten ist, deshalb hoffen wir, auf diesem Weg die Akzeptanz zu stärken“, so Schmitz. Ziel der Investorenfirma ist die Fertigstellung der drei Anlagen bis Ende 2016, da sich die Förderung für Windkraft ab 2017 ändert.
Zeitplan unrealistisch
Dieser Zeitplan ist aus Sicht der Stadt Winterberg unrealistisch. Sie ist am Genehmigungsverfahren des HSK beteiligt und will beantragen, die Entscheidung über die Genehmigung der drei Anlagen zurückzustellen, bis die Schritte zur Änderung des Flächennutzungsplans abgeschlossen sind. Vor Ende 2015 sei damit erfahrungsgemäß nicht zu rechnen.
Der Genehmigungsantrag und Unterlagen wie Artenschutzgutachten etc. werden vom 26. August bis 28. September im Rathaus Winterberg (Zimmer 303) und beim HSK in Brilon (Zimmer 233) öffentlich ausgelegt.
Im gleichen Zeitraum sind die Unterlagen online unter hochsauerlandkreis.de einsehbar.
Bis zum 12. Oktober können Einsprüche gegen den Bau der Windräder schriftlich mit Namen und Adresse bei den Auslegungsstellen eingereicht werden.